In einem Interview der “Wirtschaftswoche” spricht der Ökonomie-Professor Walter Krämer über einige bedenkliche Aspekte der Euro-Rettungspolitik:
In einem Interview der “Wirtschaftswoche” spricht der Ökonomie-Professor Walter Krämer über einige bedenkliche Aspekte der Euro-Rettungspolitik:
Die “FAZ” bringt am 17.6. 13 ein ausfürliches Interview mit Assad, dem Präsidenten Syriens.
Interessant auch das Spektrum der Lesermeinungen, die kurz nach Erscheinen des Interviews schon sehr zahlreich eingegangen sind.
Was die geopolitische Bedeutung der Kämpfe in Syrien betrifft, kann man meine eigene Meinung nachlesen, notiert im März d.J., unter
Ein großes Fragezeichen betrifft die Haltung Frankreichs unter der Hollande-Regierung.
Generell möchte ich zu den Äußerungen Assads anmerken, daß er zwar auf die internationalen Machenschaften zur Chaotisierung und Islamisierung Syriens eingeht, aber nicht auf das wesentlichste Ferment der Unruhe im arabisch-vorderorientalischen Raum und überhaupt in islamisch geprägten Gesellschaften: daß nämlich große Teile der Bevölkerung nicht mehr bereit sind, die katastrophalen sozialen Verhältnisse, die kulturelle und technische Rückständigkeit, die brutale Versteinerung der Regimes und die Abgeklemmtheit von der internationalen Entwicklung hinzunehmen – Verhältnisse, die auch in Syrien, wenn auch vielleicht nicht so kraß wie in anderen Ländern der Region, vorherrschen. Die islamistisch-fundamentalistischen Kräfte mit ihrer Barbarei sind selbst eine – langfristig vergebliche – Reaktion auf solche Herausforderungen durch die Massen, und die neokolonialen Machenschaften der USA und anderer sind es ebenfalls. Wer in diesen Ländern progressive Alternativen formulieren und organisieren kann, bleibt einem Leser unserer offiziellen Medien wie mir allerdings leider dunkel, unsere Medien und unsere Politiker jedenfalls tun nichts dafür, solche Neuerungen, wenn es sie denn gibt, erkennbar zu machen
Was Assad relativ deutlich formuliert, daß nämlich die massive Förderung islamistischer Halsabschneider in Ländern der unmittelbaren europäischen Peripherie den verstärkten Zugang dieser Elemente zu Europa selbst zur Folge hat, dem ist mE zuzustimmen. Genau das ist ein Element, das bei US-Strategen eine gewichtige Rolle spielt, und es nimmt nicht Wunder, daß Großbritannien mit von der Partie ist. Was für ein Spiel die Hollande-Regierung hier spielt, kann ich momentan nicht analysieren – großes Fragezeichen, wie gesagt.
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Bitte richten Sie Kommentare, Hinweise, Kritiken und alles Relevante an meine e-mail-Adresse wagrobe@aol.com. Die direkte Kommentarfunktion auf diesem Blog mußte ich, vor längerer Zeit bereits, leider abschalten, weil sie zur Abladung von Massen von Webmüll mißbraucht wurde, der mit den Beiträgen absolut nichts zu tun hatte.
Ich verspreche jede sachlich irgendwie relevante Zuschrift dann im Anhang zu dem betr. Beitrag zu veröffentlichen, auch wenn sie mit meinen Ansichten garnicht übereinstimmen kann.
In der “Asia Times Online” werden ökonomische Hintergründe der Unruhen in der Türkei beleuchtet. Einem Artikel zufolge, der mit „The economics of the ‚Turkish Spring‘“ überschrieben ist, wurde der „ökonomische Erfolg“ der Türkei in den letzten Jahren in den Medien generell weit übertrieben. Nach Ansicht des Kommentators der „AToL“, David P. Goldman, der oft unter dem Namen „Spengler“ schreibt, handelt es sich in Wirklichkeit weitgehend um eine ökonomische Blase, die von extremen Steigerungen der Auslandsverschuldung der Türkei und der inneren Verschuldung der türkischen Verbraucher getrieben wurde, nun an ihr Ende komme und die Masse beunruhige. Man lese Details unter:
http://www.atimes.com/atimes/Middle_East/MID-02-030613.html
Zum Autor Goldman muß angemerkt werden, daß er mit Äußerungen von Sympathien und Antipathien aus seiner politischen Einstellung heraus nicht gerade zimperlich umgeht. Er ist ein Wall-Street-Insider und, so mein Eindruck aus mehreren früher in „ATtoL“ veröffentlichten Beiträgen, insbesondere mit dem zionistischen Staat Israel besonders eng verbunden, zumindest mental. Schon von daher ist es geraten, seine Beiträge unter dem Aspekt seiner grundsätzlichen Vorurteile kritisch aufzunehmen. Jedoch könnte es durchaus sein, daß er im Falle dieses Artikels über die Türkei einiges an wichtigen Fakten zusammenträgt.
Unabhängig von den Einschätzungen Goldmans gibt es in der Gesellschaft und Politik der Türkei sicher genügend Gründe für Demonstrationen und Kämpfe gegen die herrschenden Kräfte, und die jetzigen Ereignisse scheinen geradezu frischen Wind herüberzuwehen. Andererseits muß ein Auge darauf gerichtet werden, welche inneren und internationalen Kräfte im Hintergrund mit den jetzigen Aufwallungen ihre eigenen Ziele zu befördern gedenken, und die müssen nicht in jedem Fall besser sein als die der gegenwärtigen Regierung und ihrer Hinterleute.
Ergänzung 05.06.13: einen Tag nach diesen letzten Zeilen bringt die AToL einen Beitrag mit Mutmaßungen über Machtkämpfe innerhalb der AKP, der Partei Erdogans:
http://www.atimes.com/atimes/Middle_East/MID-01-050613.html
Der Kommentator mutmaßt, daß hinter den Bemühungen, Erdogan als den Hauptbösewicht und andere Persönlichkeiten wie Staatspräsident Gül als die konzilianteren Politiker erscheinen zu lassen, Kräfte wie der islamische Fundamentalist Fetullah Gülen, die USA und die Saudis stecken könnten. Ob das so ist, kann ich nicht beurteilen, doch ist es grundsätzlich sicher angebracht, die medialen Bewertungen bestimmer Politiker auf ihre politischen Hintergründe hin abzuklopfen. Der Kommentator, M. Bhadrakumar, steht Erdogan wesentlich positiver gegenüber als David P. Goldman, der zumeist eindeutig vom Standpunkt Israels aus schreibt. Mag sein, daß bestimmte Bestrebungen Erdogans hier nicht gut angekommen sind.
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