Wie an der Person Jeffrey Sachs die Widersprüchlichkeit der neuen Friedensbewegung deutlich wird

Am Promi-Redner Jeffrey Sachs (Großkundgebung in Berlin am 25.2.23 zusammen mit Sarah Wagenknecht, Alice Schwarzer u.a.) wird Einiges zur inneren Widersprüchlichkeit der neuen Friedenbewegung deutlich.

Sachs ist seit langem ein Insider der kapitalistischen Versklavung in Ost und West. Sein Einsatz für die sog. Nachhaltige Entwicklung widerspricht dem nicht, sondern bestätigt es.

Die inneren Umgestaltungen von Wirtschaft und politischer Führung sind in den wichtigsten geografischen Bereichen der neuen Multipolarität, den USA bzw. Nordamerika, der EU, China und auch in Putin-Russland dieselben. Das chinesische social credit system zeigt nur besonders deutlich deren Gehalt. Bei der Entwicklung von digitalen Systemen der Überwachung und Steuerung der Bevölkerung arbeiten diese „Großen“ auch weiter eng zusammen. Beispiel: Beim letzten G20-Gipfel in Bali verpflichteten USA, Russland, EU, China etc. sich gemeinschaftlich  – Ukrainekrieg hin, Ukrainekrieg her – solche Programme wie einen internationalen Pandemievertrag zu forcieren. Ich erinnere mich an einen interessanten Beitrag auf „multipolar“ über eine von russischen und US-Experten hochrangig bestückte Konferenz über Cybersicherheit in Moskau – um ein weiteres Beispiel zu nennen. Es ging um die Sicherheit der administrativen totalitären digitalen Systeme, worum denn sonst?  Einen ähnlichen Charakter wie die sehr eigenartig getönte Gesundheitspolitik der G20 hat auch die sog. Nachhaltigkeitspolitik, wie sie seit langem vom Club of Rome und u.a. auch vom World Economic Forum beschrieben wird. Sie wollen uns weismachen, Nachhaltigkeit und Friede könnten und müssten unter der Kontrolle derjenigen bleiben, die Nachhaltigkeit und Frieden bisher schon systematisch ruinieren.

Die gemeinsame Sorge der Oligarchen in Ost wie West betrifft die innere Stabilität. Sie meinen damit die Stabilisierung und Intensivierung der Unterdrückung, wie an der Coronapolitik bereits beispielhaft durchexerziert und in weitaus radikaleren weiteren Vorhaben wie dem Pandemievertrag, der Bargeldabschaffung und der Militarisierung sich abzeichnend. Über die Antriebe solcher Vorhaben kann man spekulieren; sicher spielt die weitere Zentralisierung des Kapitals eine Rolle, vielleicht aber auch das Gespür der Regimes für wachsende Bewusstheit und Emanzipationsstreben großer Teile der Menschheit, die es zu unterdrücken gilt.

Die Sorge, dass kriegerische Konflikte zwischen den beteiligten Großen, wie sie in der neuen Multipolarität normal und eingepreist sind wie z.B. der Ukrainekonflikt, wie Rohstoffkriege in Afrika oder der Taiwankonflikt außer Kontrolle geraten und zu Zusammenbrüchen der inneren Ordnungen beteiligter Mächte führen könnten, treibt mE solche Aktivitäten wie die von Jeffrey Sachs an. Verhandlungen dieser Art werden kommen und gehen, aber sie werden den Emanzipationsbestrebungen der Menschen in Ost, West, Süd und Nord nicht zugutekommen, sondern eher dem Gegenteil. Dafür werden sie jetzt favorisiert. Ich spreche mich absolut nicht gegen eine Verhandlungslösung für die Ukraine aus, ich spreche mich ebenso wie die Friedensbewegung und J. Sachs für sofortigen Waffenstillstand aus. Aber wie auch immer sie konkret ausgehen werden: die zentralen Fragen werden hier nicht gestellt und sollen nicht gestellt werden. Wie können wir neue, demokratischere, emanzipativere Formen der Gesellschaftlichkeit erreichen, wie können wir die grundlegenden Verbundenheiten der Menschheit bewusster und praktikabler machen?

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Historische Zusammenhänge zwischen der CO2-Einsparpolitik, den Interessen der Superreichen und dem social credit system (SCS) Chinas, das zunehmend auch im „Westen“ Einzug hält.

 

Das politische Konzept hinter den Programmen der CO2-Einsparung kann mittlerweile deutlicher erkannt werden. Kurz gesagt:

Jedem Erdenbürger wird eine bestimmte Lebens-Ration an Verbrauch von fossilem Brennstoff bzw.  an CO2-Ausstoß zugemessen, der von einer zentralen technokratischen Behörde festgelegt und in der Praxis kontrolliert wird. Dass die Superreichen dieser Kontrolle unterworfen würden, bleibt utopisch, aber für die ganz große Mehrheit der Menschen kann sie verwirklicht werden. Soll sie tatsächlich zur Gesundung der Erdatmosphäre dienen – oder der Bewahrung der Privilegien eben dieser Superreichen? Würde sie durch demokratische Entscheidungen und verantwortliche Staatsapparate verwirklicht oder durch technokratische Handlanger der Eliten mit ihrer mittlerweile relativ ausgereiften digitalen Erfasssung nachgerade jedes Pups jedes Erdenbürgers?

Der Verdacht liegt auf der Hand, dass das Konzept den Eliten ein bisher nicht gekanntes Maß an Steuerung des Verhaltens der Weltbevölkerung verschaffen soll.

 

Ein strukturell ähnliches Konzept wurde, in eben solchen Kreisen in den USA, bereits in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt.

Es kann nachgelesen werden in „The Technocracy Inc. study course”. Die Autoren waren Howard Scott und Marion King Hubbert.

Nachzulesen in “The Wayback Machine” – https://web.archive.org/web/20200716210736/https://www.technocracyinc.org/wp-content/uploads/2015/07/Study-Course.pdf

 

Hier heißt es S. 252 f.:

“The income is granted to the public in the form of energy certificates.
These certificates are merely pieces of paper containing certain printed matter. They are issued individually to every adult of the entire population.”
….

“The record of one’s income and its rate of expenditure is kept by the
Distribution Sequence, so that it is a simple matter at any time for the Distribution Sequence to ascertain the state of an unknown customer’s balance. This is somewhat analogous to a combination bank and department store, wherein all the customers of the store also keep bank accounts at the store bank. In such a case the customer’s credit at the department store is as good as his bank account, and the state of this account is available to the store at all times.”

“Das Einkommen wird an die Öffentlichkeit ausgegeben in Form von Energiezertifikaten. Diese sind bloß Papier mit bestimmten Aufdrucken. Sie werden individuell an jeden Erwachsenen der gesamten Bevölkerung ausgegeben.

Die Aufzeichnung des Einkommens jeder Person und die Rate seines Verbrauchs erfolgt bei der Distribution Sequence [der zentralen technokratischen Behörde –  meine Interpretation dieses Wortes, WGr.], sodass es für die Distribution Sequence ein Leichtes ist, den Kontostand eines unbekannten Kunden festzustellen.

Dies ist in etwa analog zu einer Kombination einer Bank mit einem Laden, wobei alle Kunden des Ladens auch Bankkonten bei dem Laden unterhalten. Hierbei ist der Kredit des Kunden bei dem Laden so gut wie sein Bankkonto, und sein Kontostand ist jederzeit für den Laden verfügbar.“ (meine Übs., WGr.)

Der “Disillusioned Blogger”, Iain Davis, hat diesen historischen Hintergrund ausgegraben. Den Überwachungssystemen hat er den Namen „Technate“ gegeben im Anschluss an ihren frühen Propagandisten Marion King Hubbert. Davis schreibt zur Erklärung u.a. Folgendes:

„The Technate, to Hubbert and Scott, was a technocratic society envisaged to encompass the North American continent. It would be administered by a central planning body formed of scientists, engineers and other suitably qualified technocrats. They believed technocracy would require a new monetary system based upon a calculation of the Technate’s total energy usage. People would be allocated an equal share of the corresponding “energy certificates” (as a form of currency) denominated in units of energy (Joule or erg, etc.):”

 

“Das Technat lt. Hubbert und Scott war eine technokratische Gesellschaft, die den nordamerikanischen Kontinent umfassen sollte. Sie würde verwaltet durch eine zentrale Planungsagentur aus Wissenschaftlern, Ingenieuren und anderen entsprechend qualifizierten Technokraten. Sie glaubten, die Technokratie erfordere ein neues Geldsystem auf der Grundlage einer Berechnung des gesamten Energieverbrauchs des Technats. Den Menschen würde ein gleicher Anteil an den entsprechenden ‘Energiezertifikaten‘ (einer Art Währung) zugeteilt, lautend auf Energiemaßeinheiten (Joule oder erg, etc.):“

“They envisioned a new price system, with all commodities and goods valued according to the energy cost of their production. Purchases made with “energy certificates” would then be reported back to the appropriate department of the technocratic central planning committee. The transactions would be catalogued and analysed, enabling the central planners to precisely calculate the rolling energy balance—the balance between energy production and consumption—for the entire Technate.”

„Sie stellten sich ein neues Preissystem vor, in dem alle Waren und Güter nach dem Energieaufwand für ihre Produktion bewertet würden. Käufe mittels der ‚Energiezertifikate‘ wären zu melden an die entsprechende Abteilung der zentralen technokratischen Planungsagentur. Die Transaktionen würden katalogisiert und analysiert, wodurch die zentralen Planer die laufende Energiebilanz exakt kalkulieren könnten – die Bilanz zwischen Energieproduktion und -verbrauch, für das gesamte Technat.“

“In order for this system to work, all consumers’ energy expenditure (including all daily transactions) would need to be recorded in real time; the national inventory of net energy production and consumption would have to be constantly updated, around the clock; and a registry of every commodity and product needed to be scrupulously maintained, with every individual living in the Technate allocated a personal energy account. This would be updated to record their energy usage and personal net energy balance. “

 

„Damit dieses System funktioniert, müsste der Energieverbrauch aller Verbraucher simultan aufgezeichnet werden; das nationale Verzeichnis von Nettoproduktion und -verbrauch müsste ständig rund um die Uhr aktualisiert werden; und ein Verzeichnis jeder Ware und jedes Produkts wäre genauestens zu führen, wobei jedem Individuum, das im Technat lebt, ein persönliches Energiekonto zugeordnet wäre. Dieses würde aktualisiert, um ihren Energieverbrauch und ihre persönliche Netto-Energiebilanz aufzuzeichnen.“

“Hubbert and Scott made it clear that, for technocracy to work, an all-pervasive energy surveillance grid would be required. All citizens would be individually identified on the grid and every aspect of their daily lives monitored and controlled by the technocratic central planners.”

„Hubbert und Scott machten deutlich, dass ein alles durchdringendes Netzwerk der Energieüberwachung erforderlich wäre, damit die Technokratie funktionierte. Alle Bürger wären individuell im Netz identifizierbar, jeder Aspekt ihres täglichen Lebens stünde unter der Beobachtung und Kontrolle durch die technokratischen zentralen Planer.“

https://iaindavis.com/china-technocracy-part-1/ abgerufen am 28.01.23

(Am Rande vermerkt: der Wert von Davis‘ Untersuchung wird nicht gemindert durch eine Passage, in der der „Große Sprung“ in China – 1958ff. – falsch dargestellt wird.)

 

Der Ko-Autor dieses Textes von 1934 (“Technocracy Inc. study course”), Marion King Hubbert (1903-1989), ausgebildet als Naturwissenschaftler und Philosoph, arbeitete zunächst für eine „Amerada Petroleum Company“, dann beim Board of Economic Warfare der USA und von 1943-1964 für den Shell-Konzern. Er wurde vor allem durch das von ihm 1956 geprägte Schlagwort „Peak Oil“ bekannt. 1974 erklärte er, ab 1995 werde die globale Ölfördermenge aufgrund angeblicher Erschöpfung der Lagerstätten zwangsläufig sinken.

Diese Behauptung wurde von der internationalen Praxis längst gründlich widerlegt, diente aber sehr gut bestimmten politischen Programmen. Für politische Programme, die von den Massen die Einschränkung ihrer materiellen Ansprüche verlangen, die Katastrophen „vorhersagen“, wenn sie nicht diesen Forderungen folgen, sind derartige Schlagworte nützlich. Auch exzessive Steigerungen der Preise fossiler Energieträger, Verknappung von fossilen Energieträgern für Staaten, die nicht mitspielen wollen, bspw. Energieverknappung und -verteuerung für aufstrebende Entwicklungsländer, um deren Ansprüche zu zügeln, u.v.a.m. sind Anwendungsgebiete derartiger Schlagworte. Entsprechend wurden und werden sie von denjenigen Medien verbreitet, welche den Interessen der US-Oligarchie und anderer Eliten verbunden sind. Bspw. findet sich die Behauptung, ab 1995 werde nicht mehr genug Erdöl gefördert werden können, auch in „Die Grenzen des Wachstums“ von 1972.

Das Gedankenschema, mittels der zentralisierten Kontrolle des Verbrauchs der weltweit noch immer bei weitem wichtigsten Energieträger, der fossilen, das gesamte wirtschaftliche Verhalten der Weltbevölkerung, die Politik der Staaten und die individuelle Lebensführung des Bürgers steuern zu können, lässt sich in den aktuellen medialen und politischen Kampagnen gut wiedererkennen, bspw. in der Betonung der angeblichen Rolle des CO2-Ausstoßes für den Klimawandel. Es ist mittlerweile weiter konkretisiert worden in dem Schlagwort des CO2-Fussabdrucks.

Hier spielt nicht mehr die angebliche katastrophale Erschöpfung der Lagerstätten die zentrale Rolle, wie noch 1972 beim „Club of Rome“, sondern die Klimaschädigung durch das CO2, das bei der Verbrennung entsteht. Wiederum wird „die Wissenschaft“ angerufen, analog der seinerzeit angeblich unwiderlegbaren „Wissenschaft“ hinter den Prognosen des „Club of Rome“. Die heutige Wissenschaft habe nunmehr zweifelsfrei festgestellt, nicht nur dass der Klimawandel wesentlich menschengemacht sei, sondern dass ganz speziell das CO2 der Hauptschädling sei, auf dessen Reduzierung sich alle politischen Anstrengungen und alles Engagement des Bürgers für das allgemeine Wohl zu konzentrieren habe.

Die politische Schlussfolgerung: dem „Normalbürger“ wird eine bestimmte, angeblich ihm zuzurechnende Verbrauchsmenge an fossilen Brennstoffen zugeordnet. Bekanntlich sind die riesigen Privatyachten der internationalen Geldeliten, ihre Privatjets und ihre Paläste von derartigen Maßnahmen ausgenommen. Das Verhalten des Normalbürgers allerdings muss bis ins Detail überwacht werden: was kauft er ein, wie wohnt und heizt er, wieviel reist er etc. pp. Die Zuordnung ist Sache von bestimmten „technokratischen“ Bürokratien mittels sog. Künstlicher Intelligenz, die demokratisch nicht legitimiert sind. Die Zustimmung wird dem Bürger unter moralischem Druck suggeriert oder auch abgepresst: wenn er sich der Überwachung nicht unterordnet, gehört er zu den Unverantwortlichen, die die künftige Existenz von Natur und Menschheit in egoistischer Weise aufs Spiel setzen, und muss sanktioniert werden.  Näheres: https://norberthaering.de/macht-kontrolle/co2-budget-schellnhuber/

Das „Social Credit System“, das in China bereits zunehmend in die Praxis umgesetzt wird, enthält – neben der Überwachung des politischen Verhaltens – auch genau diejenige Erfassung der Daten der persönlichen Lebensführung, des Verbrauchs und des Einkaufsverhaltens, welche den Schöpfern der „Technokratie“- Bewegung in den USA der 30er Jahre offenbar bereits vorgeschwebt hat. Sie hätten sie mangels technischer Grundlagen damals nicht realisieren können.  Heute ist das anders. Die technischen Grundlagen sind bereit. Ob die Menschheit sich das alles gefallen lässt, ist eine andere Frage.

 

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Zeiten des Mangels und des menschlichen Reichtums

Vorbemerkung:

Dies ist eine durch Vorschläge eines Freundes und gemeinsame Überarbeitung deutlich bereicherte Fassung meines Beitrags “Zeiten des Mangels” v. 12.7.22. Ich nehme die erste Fassung vom Netz.

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Die Regierung Deutschlands kündigt Jahre der ökonomischen Einschränkungen und sozialen Härten an.

Viele verstehen das wohl bisher als Ankündigung von Bemühungen, den Kern der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und des sozialen Zusammenhalts zu retten, bis es wieder aufwärts gehe.

In unserer Sicht ist Anderes im Gang, nämlich der grundsätzliche Abschied von einer Gesellschaft, die soziale Sicherung, einen gewissen Wohlstand, die Enthebung von ständigen Existenzsorgen versprochen und dies teilweise auch realisiert hat – zumindest für eine relativ große Mehrheit der Mitbürger. Die im Entstehen befindliche Gesellschaft bringt Vielen ständige Mangelerscheinungen, direkte Not und Verfall der elementaren Existenzgrundlagen, bei noch extremerer Bereicherung kleiner Oberschichten.

Diese Entwicklung wird uns nicht von äußeren Mächten aufgezwungen wie etwa von Russland durch den Krieg in der Ukraine und weitere Zuspitzungen, mit denen zu rechnen ist. Sie ist vielmehr Teil radikaler gesellschaftlicher Umgestaltungen, die uns von dem eigenen System zugedacht sind, dem sog. „demokratischen Westen“ unter Führung der US-Eliten. Das Treiben der anderen, weltweit rivalisierenden Ausbeutergesellschaften wie China und Russland ist hier höchst willkommen zur Verdeckung oder Rechtfertigung der eigenen Strategie. Denn darin sind alle Herrschaftssysteme gleich: Der eigene Zerstörungswille wird geleugnet; stattdessen wird von der jeweiligen Bevölkerung verlangt, dass selbst die größten Härten von Krieg, Isolation und Massensterben akzeptiert werden müssten, weil sie letztlich doch nur Abwehrreaktion auf äußere Bedrohungen seien. Im Westen heißt es: Zur Bewahrung der Kerne von Demokratie und Wohlstand seien sie unumgänglich – diesen Blickwinkel versuchen sie mit Hilfe aller großen Medien in der Wahrnehmung durch die Bevölkerung zu verankern.

In der Strategie des „Great Reset“, wie sie in dem Buch „Covid19 – Der große Umbruch“ von Klaus Schwab und Thierry Malleret (2020) vorgestellt wird, wird die wirtschaftliche Enteignung der großen Mehrheit angekündigt. Sie erscheint dort unumgänglich zur vermeintlichen Rettung der Menschheit vor Pandemien, Klima- und Umweltkrise.

Das Hindrängen der westlichen großkapitalistischen Kräfte unter der Führung der USA zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem globalen Rivalen China, der Macht hinter Russland, wird in der Vorgeschichte des Ukrainekriegs seit dem „Maidan“ (2014) deutlich. Jede Regung europäischer Selbständigkeit, wie sie teilweise von Schröder und Merkel vertreten wurde, wurde behindert und wird jetzt vollständig blockiert. Diplomatische Lösungen waren und sind unerwünscht.

Man muss die Bestrebungen der westlichen und östlichen Eliten ernst nehmen, uns, der Bevölkerung, ein System der digitalen Kontrollen, Entmündigungen, Belohnungen und Strafen Schritt für Schritt überzustülpen, wie es das chinesischen „social credit system“ als Vorreiter praktiziert.

Die Macht des „Westens“ zeigt sich in der US-Finanzaristokratie a la Blackrock, politisch-geheimdienstlich in den digitalen Datensammelwut- und Lenkungskonzernen a la Google. Sie wird einen erheblichen Teil nicht nur der amerikanischen, sondern auch der europäischen Bevölkerung in existentielle Not bringen. Erwünscht sind der Wegfall vieler Millionen „unnützer Esser” und die Abhängigkeit derer, die noch leben dürfen, von staatlichen Zuwendungen, die nur bei Unterwerfung unter permanenten digitalen Gehorsamsdrill noch gewährt werden. Die Prinzipien „Teile und Herrsche“ sowie „Zuckerbrot und Peitsche“ waren, seit es Eliten gibt, ihr Mittel zur Sicherung der Herrschaft. Jetzt leben die Akteure des Weltwirtschaftsforums und analog auch die chinesische Führung in der Wunschvorstellung, dass sie mit den neuen technologischen Möglichkeiten die totale Kontrolle über die Menschheit herstellen können.

Doch dabei wird ihnen eine grundlegende Eigenschaft des Menschen im Wege stehen: Das Empfinden der Würde, das in jedem Menschen tief verankert ist und das Bedürfnis nach Selbstschutz und Verbundenheit beinhaltet. Auch in den Herrschenden selbst ist ihre unersättliche Gier nach Macht und Geld, der totale Egoismus, nur der Reflex auf den unerträglichen Mangel an Liebe und Gemeinschaft, aus dem diese Rücksichtslosigkeiten überhaupt erklärbar sind. Diese tiefe Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben wird beispielsweise bei den sexuellen Eskapaden als Ersatzbefriedigung deutlich. Nicht zufällig hatte Epstein sog. Persönlichkeiten aus den obersten Schichten immer wieder junge Mädchen zugeführt. Er musste sterben, als dieses Netzwerk aufflog.

Die historische Steigerung von Ausbeutung, Mord und „Transhumanismus“, mit der wir aktuell konfrontiert sind, beinhaltet das intensive Bemühen der Elite, die Verbundenheit unter den Menschen zu unterbinden. Aber es bringt zugleich die Entwicklung hervor, dass die lebensnotwendige Verbundenheit immer mehr Menschen bewusst wird. Dass alles miteinander verbunden ist und Mensch, Erde und Natur nur in guter Verbindung gemeinsam lebensfähig sind, das können diese extremen Egoisten nicht unterdrücken. Immer mehr Menschen distanzieren sich von den bedrohlichen Strukturen der unbedingten Bereicherung der Milliardäre, von den Strukturen der Spaltung der Gesellschaft durch individuelle Konkurrenz und durch globale Rivalitäten und von den Strategien der gewaltsamen Ausmerzung der Widersprechenden.

Das Bewusstwerden der Verbundenheit in Zeiten des Mangels bringt neue Formen des Zusammenhalts und der selbständigen Existenzsicherung hervor. Menschen, zunächst nur in kleinen Gruppen, versuchen sich unabhängiger zu machen und die Fähigkeiten zur Kooperation zu entfalten. Wir besinnen uns immer mehr auf die elementare Kraft der menschlichen Verbundenheit, die unsere eigentliche Existenzgrundlage ist und die uns unbegrenzte Energie zur Verfügung stellt. Wir entwickeln entsprechende praktische Formen der Existenzsicherung auf der Grundlage des persönlichen, des lokalen, des nationalen, des globalen humanen Miteinanders. Glückauf!

 

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Warum ist derzeit auf diesem blog so wenig los?

Den Lesern meines blogs, die gelegentlich nach neuen Kommentaren schauen, bin ich eine Erklärung schuldig für die starke Abnahme aktueller Beiträge in der letzten Zeit und auch für die Prognose, dass es so bald sich wahrscheinlich nicht ändern wird.

Der Hauptgrund liegt in der umfangreichen Teilnahme meiner Person an kollektiven politischen Aktivitäten, wie sie sich seit Anfang 2021 entwickelt hat, zunächst an Aktivitäten der „Freien Linken“, dann der Partei „dieBasis“ und nun zunehmend am „Offenen Roten Kreis“.

Diese Namen bezeichnen recht unterschiedliche Grundvorstellungen über Politik; man muss fragen, wie sie überhaupt kompatibel sein sollen und können. Wer sich für diese Frage interessiert, findet in den öffentlichen Selbstdarstellungen der Genannten Einiges. Ich möchte aufgrund meiner Erfahrungen hier nur so viel sagen:

a) die „Freie Linke“ hat es bisher nicht geschafft, sich als aktive politische Organisation mit einem modernen linken Programm zusammenzufinden und den Widerstreit der sehr diversen politischen Traditionen, die den meisten Teilnehmern dieses Projekts anhaften – wie Anarchismus, Friedensbewegung, „Traditions-Marxismus“ (was ist das überhaupt?) u.v.a.m. – produktiv zu überwinden. Das Projekt stagniert.

b) die Partei „dieBasis-Basisdemokratische Partei Deutschland“ ist bis jetzt alles andere als eine Partei. Sie hat weder ein Programm noch eine Führung, welche politische Maßstäbe setzen würde. Ihre Stärke liegt bisher im großen Engagement vieler Mitglieder und lokaler/regionaler Strukturen, die namentlich durch die Kritik an der offiziellen Corona-Politik zusammengekommen und bisher vor allem damit an die Öffentlichkeit gegangen sind; auf welche gesellschaftlichen Veränderungen aber hingearbeitet werden soll, dazu gibt es die buntesten Vorstellungen und Emotionen und noch kaum Ansätze, diese Frage überhaupt zu klären. Diese Partei umfasst rechte und linke, esoterische, hippiemäßige und auch kooperative Stimmungen und alles Mögliche daneben auch noch; viele Mitglieder sind persönlich zuvor nicht politisch aktiv gewesen. Ein nicht unsympathischer Querschnitt unserer Gesellschaft, der in der nächsten Zeit allerdings erst Orientierung und engeren Zusammenhalt finden muss, um sich nicht aufzulösen.

c) Der Offene Rote Kreis. Diesen Ansatz möchte ich hier nicht kommentieren, denn man kann sich anhand seiner website selber ein authentisches Bild verschaffen. Die Verankerung allen gemeinschaftlichen und öffentlichen Tuns in der elementaren menschlichen Verbundenheit, im Aufeinander-Angewiesensein Aller ist mE grundsätzlich richtig und hat nach meiner Auffassung auch tiefe Beziehungen zum linken Verständnis von Gesellschaftlichkeit, Kooperation und Überwindung der Klassenspaltungen, weniger zum traditionellen Prinzip des Klassenkampfs zwischen Proletariat und Bourgeoisie.

 

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