Die deutsche Regierung ist dem großen Geld hörig, aber wird sie außerdem auch erpresst? Weitergehende Überlegungen zu den Unstimmigkeiten in der Coronapolitik

Viele Regierungsmaßnahmen lassen sich aus medizinischer Sicht mittlerweile nicht mehr mit dem Kampf gegen die gesundheitliche Gefährdung einer hohen Zahl von Mitbürgern rechtfertigen.

Wie ist denn diese Paarung von zunehmender Inkompetenz mit hartnäckiger Unbelehrbarkeit zu erklären?

Man muss wohl vorsichtigerweise von der Annahme ausgehen, dass wir es mit einer Infektionsart zu tun haben, die anders und in manchen Aspekten gefährlicher ist als bspw. die üblichen Influenza-Wellen. Die Gefährlichkeit sollte man besser hoch einschätzen, bevor man böse Überraschungen erlebt.

Aber woher genau die jetzige Welle von Atemwegssymptomen etc. rührt, z.B. ob überhaupt eindeutig ein bestimmter Erreger identifiziert werden kann, ob nicht auch ein Zusammenwirken bekannter und nichtbekannter, sich auch ständig verändernder Erreger untersucht werden muss, das ist bereits umstritten, mit massiven Gründen.

Untersucht werden muss auch das Zusammenwirken von Erregern mit tieferen Unzulänglichkeiten der medizinischen Versorgung (insbesondere in anderen europäischen Ländern), mit Unzulänglichkeiten der Seniorenheime, mit schwachen individuellen Immunsystemen vieler Bürger, maW mit deren schlechtem Allgemeinzustand. Diese und andere sind Fragen, die in der Diskussion sind und noch erforscht werden müssen. Davon hängt auch die Berechtigung von Maßnahmen ab.

Bei den Regierungsmaßnahmen gibt es solche, die offensichtlich inkonsistent sind – z.B. die neuerlichen Schließungen in der Gastronomie und dem Beherbergungsgewerbe bei gleichzeitiger relativer Dichtgedrängtheit im öffentlichen Personenverkehr; oder vollkommen unbegründet, wie die Schließungen im Kulturbetrieb, der bewiesen hatte, dass er infektionsneutral gestaltet werden kann.

Und es gibt einen wesentlichen Zweig der Regierungsaktivitäten, nämlich die Öffentlichkeitsarbeit, die offensichtlich wahrheitswidrig ist.

Es ist wahrheitswidrig, die Zahl der positiven PCR-Tests mit „Infektionen“ gleichzusetzen, weil nur ein sehr geringer Prozentsatz der positiv Getesteten überhaupt erkrankt, woran auch immer. Wahrheitswidrig ist die Behauptung, die Intensivstationen würden bereits oder demnächst mit COVID19-Patienten überflutet, sodass ein massives Ansteigen der Sterbeziffern wg. Nichtmehrfunktionierens der medizinischen Versorgung drohe. Eine generelle Überlastung der Kliniken ist nicht wahrscheinlich, obgleich man regionale oder lokale Überlastungen nicht ausschließen kann, und wenn es zu Engpässen kommen sollte, hätte man es wie in jedem Jahr hauptsächlich mit den üblichen Wellen von ambulant erworbenen Lungenentzündungen, Influenza etc. zu tun plus einem Aufsatz an COVID19-Fällen – wenn die sich überhaupt klar von anderen Kausalitäten abgrenzen lassen.

Widersprüche, die sich aus mangelnder wissenschaftlicher Kenntnis und unzureichendem Forschungsstand zwangsläufig ergeben, z.B. über die Funktionalität von Masken und Isolierungen, sind etwas Anderes als Widersprüche, welche gesicherte Fakten ignorieren und an ihre Stelle Behauptungen setzen.

Massiv werden wahrheitswidrige Behauptungen in Umlauf gesetzt, die bestimmte politische Umgestaltungen von gesellschaftlichen Grundlagen wünschenswert oder unvermeidlich oder beides erscheinen lassen sollen.

Wo sind die politischen Triebkräfte zu suchen und zu identifizieren, wenn die Politik in wesentlichen Zügen von der Medizin her nicht mehr gerechtfertigt werden kann, sondern zur massenhaften medialen Desinformation und Aufpeitschung greift?

Die politischen Triebkräfte haben es zu tun bspw. mit der bürokratischen Erfassbarkeit des individuellen Lebens der Bürger, hauptsächlich durch IT-Systeme in staatlichen Händen bzw. in Händen dunkler, aber mächtiger privatkapitalistischer Firmen wie Google, Apple, Amazon, Microsoft etc. Aus der Erfassung würde ein – jedenfalls in den westlichen Gesellschaften – bisher ungekanntes Maß an Steuerung des individuellen Verhaltens der Bürger und eine enorme Einschränkung ihrer bisher gesetzlich garantierten Freiheiten resultieren. Das Vorbild sind asiatische Diktaturen wie in China, die mit der Verheißung elementarer materieller Sicherheit ‚für alle‘ auftreten (sog. harmonische Gesellschaft) und zu diesem angeblichen Zweck ein Maß an Entmündigung des Individuums beanspruchen, wie es nicht einmal in feudalen Zeiten in Europa gängig war, trotz Hörigkeiten, ständischer Begrenzungen und ideologischer Bevormundungen durch Religionen. In diesen Systemen wächst die Bereicherung der Milliardäre offensichtlich noch rascher als bisher.

So weit referiere ich hier nur Dinge, die nicht einmal neu sind und auch von vielen schon kritisch behandelt wurden.

Daneben, und in Zusammenhang damit, ist anscheinend eine tiefgehende Umgestaltung der ökonomischen Strukturen im Gang. Die ökonomische Freiheit, die mit dem bisherigen Kapitalismus partiell noch gegeben war, wenn auch längst durch Monopole, finanzkapitalistische Überbau-Strukturen, Korruption und Kriminalität spürbar eingeschränkt, passt nicht mehr in die Kontrollgesellschaft. Die Möglichkeiten für ökonomischen Erfolg für manche sind zwar unter Xi Jin-ping oder Amazon durchaus weiterhin gegeben, aber weitaus stärker als schon bisher vom Wohlwollen der ganz Großen und der politischen Apparate, von Klientelismus und Kriechertum abhängig.

Wenn zahllose mittelständische und kleine Unternehmen und Selbständige durch die lockdowns etc. in die finale Abhängigkeit von staatlichen Unterstützungen und/oder Großkonzernen und Finanzinvestoren getrieben werden, bekommen wir ein – viel stärker noch als bisher – staatsbürokratisches System.

Wenn der Bargeldbesitz in der Breite nicht mehr üblich oder gar nicht mehr zugelassen ist, gibt es nur noch elektronische Konten, die dem Zugriff des Staates unterworfen sind; sie können beliebig abgewertet werden, dem einzelnen Inhaber kann bei mangelndem Wohlverhalten die Verfügung eingeschränkt werden (s. die Praktiken in China); es geht letztlich in Richtung Abschaffung von kleinerem und mittlerem Privateigentum und der Etablierung eines Systems angeblich allgemeiner ökonomischer Sicherheit und Funktionalität, in Wirklichkeit eines Systems des organisierten Raubs an der Allgemeinheit durch diejenigen, die – wie auch immer – an die Spitze gekommen sind.

Pläne wie die Schaffung einer privaten globalen Währung, in der vor allem Facebook und andere Silicon Valley Konzerne im Verein mit großen Privatbanken das Sagen hätten und die Regierungen aller anderen Staaten – außer natürlich den USA und China – ausgeschlossen wären, und mit diesen auch letzte Reste demokratischer Verantwortung vor den Bürgern für die Wirtschaftspolitik, sind ein weiterer Aspekt dieser Angriffswelle.

Ein wesentlicher Aspekt scheint mir die Definition dessen zu sein, was „Geld“ ist. Bislang wurde zumindest in der öffentlichen Lehre und von der konkreten historischen Entwicklung her Geld in Beziehung zu ökonomischer Leistung gesetzt; der Geldwert einer Arbeitskraft, einer Ware oder einer Dienstleistung richtete sich (im Prinzip) nach dem darin enthaltenen Potential für die Erhaltung und Weiterentwicklung der Gesellschaft, und dementsprechend musste (im Prinzip) eine gewisse Proportionalität der Masse des verfügbaren Geldes in der Gesellschaft zu deren realer Kraft gewahrt bleiben. Schulden waren (im Prinzip) noch immer in Proportion zu – wenn auch in immer fernerer Zukunft zu erwartender – ökonomischer Leistung zu sehen und sollten von daher beschränkt bleiben.

In den letzten Jahrzehnten hat allerdings die kapitalistische Dynamik bereits derartige bisherige Prinzipien und die meisten bisherigen staatlichen Rahmensetzungen überspült, sowohl Staaten wie auch viele Unternehmen und viele Privatpersonen sind in einem Maße überschuldet, dass Tilgung durch künftige ökonomische Leistung schon lange nicht mehr als reale Perspektive definiert werden kann. Wenn nun, angeblich um „pandemische“ vermeintliche Urkatastrophen eingrenzen und die angebliche allgemeine Nützlichkeit des Systems aufrechterhalten zu können, die Zentralbanken Kreditfluten und Zuwendungen entfesseln, die selbst die bisherige eigentlich untragbare Verschuldung als eine kleine Vorstufe erscheinen lassen, muss Geld anders definiert werden.

Mag der Einzelne, mögen Mittelständler auch unter ein noch strengeres Schufa-Joch als bisher gezwungen werden – für die ganz Großen, für die Staatsgünstlinge, die konformen Politiker gibt es weniger Obergrenzen als je zuvor. Geld wird „gedruckt“, wenn und wieviel die Richtigen es fordern.

Solche fundamentalen Umgestaltungen zeichnen sich freilich nicht erst heute ab, nicht erst heute beobachten wir die kapitalistischen Triebkräfte, die elementar in die Richtung derartiger Macht- und Reichtumskonzentrationen wirken und diese auch bewusst fordern. Aber bisher waren diese umstritten und man konnte annehmen, dass hier zukünftig prinzipielle Entscheidungen im politischen Kampf erst getroffen werden müssten und in ihrem gesellschaftlichen Charakter noch zu definieren wären.

Unter der Marke „Corona“ aber wird anscheinend seitens des ganz großen Kapitals, der Profiteure und Vorantreiber der Kontrollgesellschaft jetzt überfallartig versucht, entscheidende Schritte zu erzwingen, und in diesem Zusammenhang fragt es sich, was Politiker wie Merkel, die persönlich nicht zu den ökonomischen oder politischen Profiteuren solcher Entwicklungen gehören, dazu veranlasst, an entscheidender Stelle mit zu treiben, Autoritarismus, Kontrollgesellschaft und Totalitarismus zu etablieren und die Öffentlichkeit zu belügen.

Ich stelle bewusst hier eine Person ins Zentrum meiner Frage, bei der persönlicher Nutzen als Antrieb ihrer politischen Positionierungen kaum in Frage kommt, anders als bei der großen Zahl der sonstigen Funktionäre in den Apparaten, die noch Karriere und vielleicht auch Geld machen wollen, der Söders, Spahns etc.

Merkel, so könnten Erklärungsversuche zunächst einmal ansetzen, bewegt sich nach Maßgabe ihres persönlichen Weltbildes und seiner Einschränkungen und Fehlerhaftigkeiten, wie das alle tun – wenn auch in unterschiedlich fehlerhaftem Maße; sie könnte aber auch unter Erpressungsdruck stehen, der ihr Entscheidungen abzwingt.

Was die persönliche Ideologie der Kanzlern betrifft, meine ich aus der Praxis der letzten Jahrzehnte her bestimmte Grundzüge erahnen zu können: eine Passivität gegenüber den kapitalistischen Grundströmungen, welche zu mehr Reichtumskonzentration und politischem Autoritarismus hinführen, vielleicht sogar eine innere Affinität zu solchen Weltbildern; eine Tendenz zur Dämpfung von politischen Widersprüchen, zur Sedierung der Öffentlichkeit, zur Entmündigung demokratischer Ansprüche, zu persönlichem Autoritarismus. In der Frage der Kernenergie und der Flüchtlingsfrage konnte sie plötzlich massiv autoritär entscheiden und schwere Schockwellen aussenden.

Merkel passt in Systeme der internen Absprachen auf höchster Ebene, der Dämpfung der Widersprüche zwischen den Machtcliquen – die letztlich auf Kosten der großen Mehrheit gehen. Ihre diplomatischen Fähigkeiten sind anscheinend außergewöhnlich und haben nicht nur negative Ergebnisse erbracht, bspw. wenn es um den Zusammenhalt in Europa, um das bisherige Durchlavieren Deutschlands und Europas in den internationalen Zuspitzungen ging (Beispiele: Ukrainekrise und das Verhältnis zu Russland; die zunehmende Konfrontation der USA und Chinas untereinander und auch gegenüber der EU).

Aber in der neueren Entwicklung, in dem gemeinsamen Angriff der US-Totalitaristen, der chinesischen Despoten und auch europäischer autoritärer Bürokraten und Finanzmächte auf elementare, gerade in Europa ererbte und noch immer wirksame demokratische Prinzipien werden solche Charakterzüge zu Vehikeln möglicher katastrophaler gesellschaftlicher Fehlentscheidungen und wenden sich gegen uns.

Doch dies ist nicht die letzte Fragestellung. Wird Europa, werden Deutschlands Strukturen einschl. des Handelns der Kanzlerschaft in der Corona-Affäre vielleicht auch massiv erpresst, ist ihr politischer Spielraum möglicherweise eingeschränkter als man sich das bisher gedacht und auch praktiziert hatte?

Ich gebe zu, dass dies eine rein hypothetische, aus allgemeinsten Überlegungen abgeleitete, durch Dokumente, soweit sie mir zugänglich sind, nicht gestützte Frage ist. Gleichwohl: es muss mehr zur Erklärung der unglaublichen Lügenhaftigkeit und der falschen Richtung der derzeitigen Politik Merkels und des Apparats überhaupt versucht werden als nur Persönlichkeitszüge einzelner Akteure anzuführen.

Stehen die deutschen und europäischen Strukturen unter verschärftem Druck des internationalen und auch des internen Finanzkapitalismus, der die entsprechenden Umwandlungen jetzt unbedingt durchsetzen will und den schwachen europäischen Politikerkasten mit schwersten Folgen droht, wenn sie es an Unterwürfigkeit fehlen lassen?

Steht man unter dem Druck von Drohungen seitens der Großmächte, dass man in Europa über Corona hinaus (dessen Herkunft ohnehin unklar ist) noch ganz andere Pandemien erleben könnte?

Ich weiß nicht, wie weit die Fähigkeiten der USA mittlerweile entwickelt sind, biologische Waffen in einem Maße einzusetzen, das Kriege und politische Großkonflikte entscheiden kann; dass daran seit Jahrzehnten insgeheim und mit unbedingtem Machtwillen geforscht wird, daran kann kein Zweifel bestehen. Wie weit die rivalisierende chinesische Großmacht auf diesem Gebiet aufgeholt hat, ist völlig unbekannt, doch es wäre für sie unlogisch, es nicht zu versuchen. Auch in Europa selbst wird entsprechende militärisch anzuwendende Forschung betrieben.

Steht man in Europa vielleicht unter akutem Druck anderer Drohungen?

Bspw. seitens der USA, dass man bei mangelnder Folgsamkeit bei der Etablierung der gesellschaftlichen Kontroll-und Steuerungssysteme unter der Führung von Google und den US-Geheimdiensten bestraft werde, bspw. durch die Verwicklung in militärische Konflikte, in denen Europa ohne die traditionelle Absicherung durch die Militärmacht der USA besonders schlecht dastünde?

Drohen die Chinesen mit Verlusten bei den bisherigen Profitmöglichkeiten deutscher Firmen, was zu schweren Zusammenbrüchen in Deutschland und offenen sozialen Krisen führen würde?

Drohen die USA über die mit ihnen kooperierenden Mächte des islamischen Fanatismus wie Saudi-Arabien und die Verbindungen in die französischen Banlieues mit einer Steigerung des Terrorismus, der die französischen Strukturen und damit auch den europäischen Zusammenhalt an den Rand des Zusammenbruchs bringen soll?

Die internationale Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat zum Aufbau von globalen und innergesellschaftlichen Spannungen geführt, über deren Ausmaß und Intensität sich noch zu wenige Menschen im Klaren sind, gerade auch im bisher erfolgreich sedierten Deutschland.

Die Rivalität zwischen China und den USA ist zwar mittlerweile nicht mehr verborgen, aber man darf nicht nur darauf schauen, sondern bspw. auch auf die katastrophale innere Entwicklung der noch vor kurzem so arrogant auftretenden USA. Die drohenden Auseinandersetzungen um die kommende Präsidentenwahl könnten dort zu bürgerkriegsartigen Zuspitzungen, zu Kriegsrecht im Innern und Kriegsabenteuern nach außen und zu weiteren dramatischen Verschiebungen im internationalen Kräftespiel führen. Wegen seiner politischen und militärischen Schwäche ist Europa umso mehr bedroht und um so mehr erpressbar.

Drohpotentiale gegenüber der EU als werdender politischer Einheit und gegenüber den europäischen Gesellschaften wegen ihres demokratischen und kulturellen Tiefgangs, der aus ihrer Geschichte stammt und sie sowohl von den USA wie von China (noch) positiv abhebt, kondensieren sich zuhauf; meine Frage geht dahin, ob sie jetzt vielleicht gerade stark aktualisiert werden, um in die innere europäische Entwicklung einzugreifen.

Die nicht mehr zu rechtfertigenden Maßnahmen der deutschen Kanzlerschaft sind vielleicht auch erpresst. Es sind vielleicht auch gerade hier Hintergründe zu suchen, über die naturgemäß von offizieller Seite nicht einmal eine Andeutung gemacht werden darf.

Wenn in Europa die Kritik an Autoritarismus und Totalitarismus sich verbreitet, wenn die regierungsamtlichen Lügen nicht mehr durchgehen und gesellschaftlicher Widerstand auch auf der Straße deutlich wird, zeigen sich Lebenskraft und Selbstbehauptungswillen. Eine Politikerkaste, die dem instinktiv ablehnend gegenübersteht und, wenn auch unter Erpressungsdruck, sich als Werkzeug der Macht des ganz großen Geldes gebrauchen lässt, ist an ihr Ende gekommen.

Die europäische Gesellschaft kann sich behaupten und weiterentwickeln, aber nicht mit solchen politischen Führungen. Merkels Mundwinkel hängen so tief wie noch nie, wahrscheinlich weil ihr grundsätzlicher Nihilismus nun auch ihre persönliche politische Handlungsfähigkeit betrifft.

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Es bröselt.

Einige Gedanken anlässlich einer ersten Auswertung von Berichten über die Konferenz von Merkel mit den Länderchefs

Der FAZ-Bericht (von den Redakteuren Schmoll und Leithäuser) über die Konferenz von Merkel mit den Länderchefs gibt eine Reihe von Anhaltspunkten, dass die bisherige Art der Coronapolitik nicht mehr funktioniert, dass aber auch die Alternative, sie noch zu verschärfen, selbst im Parteien- und Medien-Apparat nicht mehr recht zieht.

Ramelow hat ausdrücklich die Gefolgschaft seines Bundeslandes unter doppelten Parlamentsvorbehalt gestellt, Bundestag und Bundesrat (und Erfurter Parlament?) müssten die angebliche „nationale Gesundheitsnotlage“ feststellen.

Wenn diese Organe tatsächlich sich jetzt einschalteten bzw. eingeschaltet würden (aus eigenem scheinen sie nicht allzu viel Initiative entwickeln zu können), würden sie die „nationale Gesundheitsnotlage“ wahrscheinlich wunsch- und mehrheitsgemäß konstatieren, aber es ginge nicht ohne Zwist und zumindest teilweisen Rekurs wenigstens einzelner Abgeordneter auf Elemente der öffentlichen Kritik ab. Die Geschlossenheit des Establishments bekäme auch von daher öffentlich Schaden ab.

Lt. einer Leserzuschrift hat Laschet gesagt, „Wir sind nicht in einem Notstand. Sondern es ist eine präventive Maßnahme, um zu verhindern, dass wir irgendwann in einen Notstand geraten könnten.“ Dergleichen zeigt zwar, dass manche Oberen auch nicht (mehr) an RKI und Merkel glauben, aber wenn sie trotzdem die Maßnahmen wie Unterbindung des Kultur-und Sportlebens verhängen, schaffen sie einen wirklichen gesellschaftlichen Notstand – der unmittelbar und erst recht in seinen längerfristigen breiten Auswirkungen viel schlimmer ist, als wenn es jetzt nicht gelingt, die Sterblichkeitskurven zu dämpfen (die im übrigen mehrheitlich ganz andere Ursachen haben als SARSCoV2.)

Die Länderchefs müssen nun Sondersitzungen ihrer Kabinette anberaumen, schreiben Schmoll und Leithäuser – im Lichte ihrer vorhergehenden Zeilen über den Parlamentsvorbehalt dürfte es nicht dabei bleiben.

Nun kommen ein paar Bemerkungen zur konkreten Lage:

1. In vielen Regionen mit hohen Infektionsraten sei es nur noch bei etwa 75% der „positiv Getesteten“ (NB! – hier wird nicht mehr von „Infizierten“ gesprochen) möglich, „die Ursache der Infektion zu finden und die Kontakte nachzuverfolgen. Der oft befürchtete Kontrollverlust ist also längst da.“

Mit anderen Worten: der eigene Apparat versagt, nachdem man 8 Monate lang diejenige, angeblich so katastrophale Entwicklung der ang. Infektionszahlen, die jetzt ang. eingetreten ist, hatte voraussehen müssen.

Wenn man die Befürchtungen, die man selbst ausgestreut hatte, ernst genommen hätte, hätte man ja wohl die Gesundheitsämter entsprechend aufrüsten können und müssen. Das ist ebensowenig geschehen wie die Aufrüstung der Seniorenheime etc., deren Gefährlichkeit für Infizierte aufgrund zahlloser Mängel im Frühjahr aufgedeckt worden war.

Merkel habe gesagt, es müsse jetzt darum gehen, die Nachvollziehbarkeit der Kontakte wieder herzustellen (schreibt ein Leser). Durch die Gesundheitsämter wird das nicht erreicht werden können – soll damit die verbindliche Überwachungsapp vorbereitet werden? Auch diese, wenn sie in einigen Wochen oder Monaten kommen sollte, wird dergleichen nicht schaffen (dafür ist sie ja auch in Wirklichkeit nicht unbedingt gedacht), denn bis sie in der Breite vorhanden und auch benutzt wird, wenn es überhaupt so kommen sollte, haben wir längst andere Bedingungen.

Der Satz „Der oft befürchtete Kontrollverlust ist also längst da“ weist auf mindestens einen weiteren grundsätzlichen Widerspruch hin, der jetzt nach und nach und eben auch durch dieses Eingeständnis deutlich wird: man hat nie sich darum bemüht – oder hat jedenfalls keine diskutablen Resultate derartiger Bemühungen vorzeigen können – zu erforschen, wie das Virus, das man annimmt, sich tatsächlich in der Breite der Bevölkerung verhält. Man hat bisher nur fallweise Testkaskaden unter vermeintlich oder tatsächlich Betroffenen in Gang gesetzt, kann jedoch nicht beanspruchen, dass die dabei angefallenen Zahlen epidemiologische Grundkenntnisse erbracht, oder gar die ergriffenen Maßnahmen wie lockdowns und Masken hinsichtlich ihrer Wirksamkeit in der Breite bestätigt hätten.

2. Die Intensivkapazitäten auch Deutschlands kommen lt. Schmoll und Leithäuser an ihre Grenzen, „weil Ausstattung und vor allem Personal fehlen“. „Gegenwärtig müssen sechs Prozent der positiv Getesteten stationär aufgenommen werden. Häufig entwickelt sich die schwere Lungenentzündung erst am zehnten Tag der Infektion. Das heißt, die Zahlen der heute Infizierten wirken sich erst in zwei Wochen auf die Krankenhäuser aus. Ein Drittel derer, die stationär eingeliefert werden müssen, kommen auf die Intensivstation.“ (aus dem FAZ-Artikel)

Mal nachrechnen: RKI meldete zuletzt rd. 15.000 „Neuinfizierte“ für 1 Tag. 6% davon sind 900, die in die Kliniken kommen, davon ein Drittel, d.h. 300 Personen, kommen auf Intensiv. Nehmen wir an, dass davon ein größerer Teil stirbt (wg. Vorerkrankungen, Alter, Krankenhauskeimen, falscher Behandlung, Vereinsamung…), ein anderer Teil aus Intensiv wieder entlassen werden kann, sagen wir innert 2 Wochen, dann würden nach den genannten derzeitigen Zahlen 14 x 300 innerhalb 2 Wochen auf Intensiv kommen, d.h. 4.200 Personen, und Intensiv auch mehrheítlich wieder verlassen. Offiziell gibt es in D. 30.000 Intensivbetten….

Eine rechnerische Vollauslastung, nicht schon Überlastung der Kliniken durch COVID19 kann also nur dann behauptet werden, wenn 86% der Intensivbetten durch andere Krankheiten belegt sind. Wahrscheinlich bewegt sich in dieser Größenordnung der gewöhnliche jährliche Zustrom aufgrund von ambulant erworbenen Pneumonien, Influenza und anderen Problemen, die insbesondere Schwachen und Kranken in dieser Jahreszeit konstant zusetzen. Es handelt sich bei diesen Bedrohungen um jährliche durchschnittliche Sterbefallzahlen von mindestens 50.000 (aus ambulant erworbenen Pneumonien + Influenza allein; andere Krankheiten bzw. Todesursachen noch nicht gerechnet, wie z.B. die Krankenhauskeime).

Mit diesem – viel mächtigeren – Zustrom an nicht-Corona-Patienten hatte man ebenfalls rechnen müssen. Selbstverständlich kann man nicht, wie in diesem Rechenbeispiel, in der Praxis die Einlieferungen gleichmäßig auf alle in Deutschland vorhandenen Kapazitäten verteilen, sondern es wird einen begrenzten Teil der Kliniken geben, die überlastet sind, während andere nicht voll ausgelastet werden. Das scheint mir aber eher ein untergeordnetes Problem zu sein, das pragmatisch zu lösen wäre.

Wenn man die RKI-Zahl von 15.000 auf 20.000/Tag hochsetzt, eine Zahl, mit der in der letzten Zeit die Voraussage des Zusammenbruchs verkoppelt wurde, bekommen wir 1.200 tägliche Klinikeinlieferungen aufgrund positiver Corona-Testergebnisse und 400 Intensivpatienten, d.h. in 14 Tagen 5.600. Das Zahlenverhältnis würde dadurch keine qualitative Veränderung erfahren.

3. Die Maßnahmen, die empfohlen wurden und wahrscheinlich sowieso zu erheblichen Teilen in Bundesländern nicht umgesetzt werden bzw. durch Gerichte gekippt werden, machen angesichts der behaupteten dramatischen Entwicklung der Lage von vornherein den Eindruck der epidemiologischen Hilflosigkeit – bei einer Regierung, die es versäumt hat, das tatsächliche epidemische Geschehen in der Gesamtbevölkerung erforschen zu lassen; aber diese Maßnahmen würden das gesellschaftliche Leben noch schwerer in Mitleidenschaft ziehen. Sie werden das sogar trotz ihrer mutmaßlich nur partiellen Durchsetzung in der Praxis doch tun, weil ein erheblicher Teil der Bürger immer noch aufgrund der massiven Medienpanikmache glaubt, in seinem eigenen Verantwortungsbereich sich so streng einschränken zu müssen, wie die Regierung fordert, oder noch strenger.

Alle Kulturstätten, in denen Publikum sich versammelt, geschlossen: eine wesentliche Verschärfung ggü. dem letzten Zustand, wo immerhin ein Teil an Veranstaltungen, wenn auch mit stark reduzierten Teilnehmerzahlen, stattfinden konnte. Der gesamte Sport soll ebenfalls mehr oder weniger untersagt werden, sofern dabei größere Menschenzahlen teilnehmen.

Theater, Konzerte und andere Kulturszenen als „Unterhaltung“ einzuordnen, wie das die Kanzlerin getan haben soll, ist eine Unverschämtheit. So reden kann nur jemand, der die Gesellschaft primär als einen Fluss von Geld versteht. Die Bedeutung von Sport für die Gesundheit, den sozialen Umgang und die Selbsterfahrung großer Teile der Bevölkerung scheint hier gleichfalls nicht verstanden zu werden. Hier spricht ein degeneriertes Gesellschaftsbild.

Die Maßnahmen sind bis zur Lächerlichkeit widersprüchlich und lückenhaft. Im ÖPNV wird weiter dicht an dicht zugelassen, wenn auch mit Maske, aber ins Restaurant darf man nicht mehr….
Die polizeiliche Durchsetzung der Maßnahmen, bspw. auch gg. private Feiern, ist in der Breite unmöglich. Man mag ein paar abschreckende Exempel statuieren, aber das reicht nicht, um in der Breite Folgsamkeit zu bekommen.

Ein Leser beschreibt eine Gefahr: dass sich bis ins Frühjahr eine ständige Folge von Lockerungen und neuen lockdowns entwickeln könnte, weil man ja eben keine wirkliche Reduzierung der Zahlen erreichen kann, und möglicherweise sei das sogar der Plan. Mit meinen Worten: wer so etwas konzipiert, will auf diese Weise eine Zermürbung der Bevölkerung und den schließlichen Schrei nach der offenen Diktatur. Ich vermute, hoffe wenigstens, dass es so weit nicht kommt.

Satirische Schlussbemerkung: selbst ein Friedrich Merz sagt jetzt öffentlich, dass Corona ein Vorwand der CDU-Führungsmehrheit sei. Er hat dabei allerdings nur sein persönliches Interesse im Auge: es gehe ihr um einen politischen Effekt, nämlich eine für ihn nachteilige Verschiebung des CDU-Parteitags. Bis so jemand wie er die Vorwändigkeit gegenüber der Bevölkerung, den Angriff auf elementare Rechte der Masse erwähnen würde, dürfte es noch ein weiter Weg sein, wenn überhaupt jemals. Es ist bestimmt nicht schade, wenn der CDU-Parteitag verschoben wird und einem Merz, der jedenfalls zu den größten Bemäntlern des Sumpfes seiner Partei gehört, seine Chancen vermasselt werden. Allerdings fragt es sich, ob aus diesen Kreisen überhaupt noch einmal was Vernünftiges kommen kann, nachdem sie mit Merkel über eine ganze Reihe von Jahren den Weg in den Abgrund brav mitgegangen sind.

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Yuval Noah Harari warnt vor Corona-Totalitarismus- wo ist das Hintertürchen?

In einem Interview spricht der israelische Historiker und Bestseller-Autor Yuval Noah Harari sehr deutlich von seiner Befürchtung, dass unter dem Vorwand der Bekämpfung einer Pandemie unerfreulichste, antidemokratische und diktatorische gesellschaftliche Umgestaltungen erfolgreicher als bisher ins Werk gesetzt werden:

„.. ich habe die Befürchtung, dass die totale Kontrolle eine Folge der Corona-Krise werden könnte. Viele Dinge, die im Westen noch vor einem Jahr undenkbar waren, sind durch die Pandemie nun auch dort plötzlich akzeptabel geworden.“

Es wird in dem Interview allerdings nicht klar, ob diese totalitäre Entwicklung in Hararis Sicht trotz ihrer unerfreulichen Seiten unvermeidlich und hinzunehmen wäre.

Harari meint, wenn „Staaten“ in der Bekämpfung der Corona-Gefahren besser zusammenarbeiteten, würde die Welt vielleicht aber doch besser.

„Andererseits könnte die Krise dazu führen, dass Staaten bei der Bekämpfung des Virus besser kooperieren. Corona hat durchaus das Potenzial, die Welt besser zu machen – wenn wir uns aktiv dafür entscheiden. Es wäre ein Weckruf für die Menschheit, dass Zusammenarbeit allen hilft und wir lernen können, zukünftige Krisen besser zu bewältigen.“

Nach Lage der Dinge ist hier wohl nicht die Zusammenarbeit von sagen wir ‚Ghana mit Portugal‘ oder ‚Philippinen mit Kasachstan‘ gemeint, oder größerer Gruppen derartiger Habenichtse, sondern die Zusammenarbeit der USA mit China, mit stärkeren Staaten der EU oder der EU als Ganzer.

Dieses Konzept ist als generelles Konzept zur Verbesserung der Lage der Menschheit abzulehnen. Erstens wird es sich nicht verwirklichen lassen, weil die Rivalität bspw. zwischen China und den USA um die führende Rolle in dieser Art von „Kooperation“ nicht erlöschen kann, und selbst wenn es zeitweilig zu einem Zusammenschluss käme, wie ihn wesentliche Teile des US-Establishments allerdings heftig anstreben, ginge der um so mehr auf Kosten des großen übrigen Teils der Menschheit, z.B. auch der Europäer. Zweitens wäre es der Zusammenschluss der größten Unterdrücker und Ausbeuter unserer Zeit und würde noch mehr Druck auf Demokratie und menschliche Entwicklung mit sich bringen. Das Nichtzustandekommen einer solchen „Weltregierung“ ist besser als das Gegenteil. Der Totalitarismus, vor dem Harari dem Anschein nach warnt, käme sonst mit Macht voran.

Der 2. Teil des Interviews, in dem Harari Ansichten zur Entwicklung der Menschheit insgesamt seit 50.000 Jahren äußert, ist seltsam und trägt zur Analyse der heutigen Situation auch nichts bei. Z.B. dass Geld eine bloße menschliche „Erzählung“ sei, mit der Banker die Mehrheit am der Nase herumführen, ist nun doch wohl ein bisschen simpel…. (deutet das in Richtung Bargeldabschaffung?)

Das Interview haben Mitarbeiter einer „Ströer News Publishing GmbH“ durchgeführt, die von der Firma T-online beauftragt ist, content auf deren Portal zu setzen. Die Deutsche Telekom fällt im allgemeinen eher weniger durch tieferes Bemühen um Verständnis irgendwelcher Dinge auf. Warum dort jetzt solches Material erscheint, wäre auch eine interessante Frage.

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Coronapolitik inkompetent, ignorant und arrogant

In einem Interview mit dem SWR erhebt der Freiburger Medizinstatistiker Gerd Antes schwere Vorwürfe gegen ‚die Politiker‘, weil sie Maßnahmen wie Maskenpflicht und Kontaktverbote ohne wissenschaftliche Untersuchung ihrer tatsächlichen Wirkungen anordnen.

Er bescheinigt ihnen eine „Mischung aus Inkompetenz, Ignoranz und Arroganz“. Sie hätten den ganzen Sommer über versäumt, Daten zu erheben- Man habe noch immer keine systematisch erfassten Zahlen über das Gesundheitsgeschehen in der Gesellschaft insgesamt.

Die Gesundheitsämter seien nicht in den Stand versetzt worden, die Anforderungen seitens der Politik zu erfüllen, bspw. Kontakte zu verfolgen.

Das Interview lohnt Zeile für Zeile gelesen zu werden. Antes unterstreicht aus seiner fachlichen Sicht als Medizinstatistiker verschiedene Kritikpunkte, die von anderen schon seit einiger Zeit vorgebracht werden, bspw. dass man keine systematische statistische Erfassung des Geschehens in der Gesamtgesellschaft macht; nur wenn ein derartiger Hintergrund gegeben werden kann, wären die Zahlen über einzelne hospots und die täglichen Ergebnisse von Tests, die sich ja immer auf zufällige, quasi hopplahopp zustandegekommene Ausschnitte aus der Gesamtbevölkerung beziehen, aussagekräftig – so würde ich es ausdrücken.

Auch die Vernachlässigung der Gesundheitsämter wird von Antes mE zurecht aufgegriffen. Wenn die Gesundheitsämter nicht einmal genug Personal bekommen haben, um die Kontakte wirklich verfolgen zu können, liegt mE die Vermutung nahe, dass sie auch die Senioren- und Pflegeheime nicht adäquat überwachen konnten und können und Wiederholungen der Katastrophen des Frühjahres, die sich bereits abzeichnen, folgen müssen.

Fast ironisch räumt Antes ein, dass dem „Tunnelblick der Epidemiologen“, die Infektionen zu kontrollieren, möglicherweise entsprochen werden kann. Die enormen längerfristigen gesellschaftlichen Schäden aber, bspw. unter den vereinsamt sterbenden Alten und bei den in ihren Möglichkeiten beschnittenen Kindern und Jugendlichen müssten auch gesehen werden bei der Abmessung der Maßnahmen.

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