Zur Bedeutung guter Beziehungen der EU zur Türkei

Über die Türkei bekommt man in den deutschen Medien derzeit fast nur Negatives präsentiert. Es geht dieser Propaganda darum, die Beziehungen der EU zur Türkei möglichst zu stören, Verstimmungen und Hindernisse zu erzeugen. Diese Richtung ist, vom Interesse der EU aus gesehen, falsch und sehr gefährlich.

Angesichts des hauptsächlich von den Amerikanern und solchen Spießgesellen wie den Saudis, bis vor kurzem auch der Türkei selbst, in Syrien, Libyen und anderswo  angerichteten Chaos und den enormen Belastungen für die europäischen Staaten, die von diesen Umtrieben ausgehen, war die Vereinbarung mit der Türkei über bestimmte gemeinsame Aktionen in der Flüchtlingsfrage ein richtiger Ansatz der EU zur Gegenwehr. Damit wurde mE sogar ein Baustein für eine künftige stabilisierende Politik der EU an ihrer Südostflanke geschaffen. Gleichzeitig ereigneten sich in der Innen- und Außenpolitik der Türkei Dinge, die man bis dato kaum für möglich gehalten hatte: Erdogan begann rigoros gegen erhebliche Elemente des „tiefen Staates“ der Türkei vorzugehen, gegen islamistisch-fundamentalistische (Gülen) und militärisch-polizeiliche Elemente, die besonders eng mit den USA verknüpft sind. Dies wird von der Bevölkerung ganz überwiegend unterstützt. Außenpolitisch wurde die bisherige betonharte Anbindung an die USA aufgekündigt.

In dieser Situation muss der EU viel daran gelegen sein, die Beziehungen zur Türkei weiter zu verbessern und zu festigen. Die peinliche Leier vom bösen Diktator Erdogan muss eingestellt werden. Die Türkei unter Erdogan ist im Vergleich zu so manchem Regime wie dem saudischen, dem katarischen, auch dem ägyptischen, und erst recht im Vergleich zu allen möglichen islamistischen Killerbanden und wer uns sonst noch als angebliche Bundesgenossen im „Kampf für Demokratie“ gegen Gaddafi und Assad präsentiert wurde, zehnmal demokratischer.

Interessant in diesem Zusammenhang nun auch ein Artikel der „FAZ“ – die in diesen Fragen bisher nicht unbedingt mit politischer Klarheit und Vernunft hervorgetreten war – zu Äußerungen eines türkischen Vize-Regierungschefs, Simsek, über die Beziehungen der Türkei zur EU. Demnach haben sich diese in den vergangenen Jahren bereits sehr vertieft, gerade auch auf ökonomischem Gebiet, und Simsek setzt darauf, dass sie sich weiter positiv entwickeln werden, in beiderseitigem Interesse, auch im Interesse einer weiteren moderneren demokratischen inneren Entwicklung der Türkei (hoffentlich ist die EU zu einer derartigen Rolle überhaupt in der Lage).

 

 

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Wie Trump mit Big Data und Facebook das Wahlvolk bearbeitet hat

Interessanter Artikel aus der Schweizer Zeitschrift „dasmagazin“ über die auf Big Data und Medien wie Facebook gestützten Psycho-Methoden, mit denen die Trump-Crew das Wahlvolk bearbeitet hat.

Dann darf man wohl denen, die sich so haben beeinflussen lassen (wenn es denn so war), nur Glück wünschen zu ihrer mentalen Sklaverei, der die Verschärfung ihrer sozialen und politischen Sklaverei nunmehr auf dem Fuße folgt.

Übrigens war die Wahlbeteiligung so mau wie eh und je (vorläufige Zahl: 58,6%); dagegen kommen auch die modernsten Trickser aus Big Data und Psychologie nicht an.

Ergänzung 07.12.16: In „Cicero“ äußert der Experte Thomas Ramge Zweifel an der Effektivität der von „Cambridge Analytica“ entwickelten und verkauften Methoden.

Die Grundtendenz der möglichst universellen Erfa ssung von Individuen und Gesellschaften durch Big Data allerdings zieht er nicht in Zweifel. Andererseits führt er mE zurecht an, dass es auch auf die Personen ankommt, die manipuliert werden sollen.

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‚Wrackt die EU ab‘ – Stimmen aus den USA und China

Die “South China Morning Post” bringt am 22.11. 16 einen Artikel des Harvard-Professors Niall Ferguson mit geostrategischen Überlegungen über eine mögliche künftige Trump-Allianz zwischen USA, Russland und China, bei der Deutschland und Japan die größten Verlierer wären. Die “South China Morning Post” (SCMP) erscheint in Hongkong und gehört dem chinesischen Alibaba-Konzern. Ferguson verweist auch auf ein jüngst erschienenes Buch von Henry Kissinger.

Ferguson zufolge ist  der ‚Zusammenbruch staatlicher Macht in Europa zu erwarten wegen der Unfähigkeit europäischer Führer zu akzeptieren, dass Diplomatie ohne glaubhafte Drohung mit [militärischer] Gewalt nichts weiter als heiße Luft ist‘ („Collapse of European hard power due to the inability of European leaders to accept that diplomacy without the credible threat of force is just hot air….“).

Weiterhin meint Ferguson, selbstverständlich wäre der Rest der Welt der Verlierer gegenüber einer solchen Gemeinschaft der Großmächte USA-China-Russland.

Japan und Deutschland wären die größten Verlierer.  Europa werde der Status einer Großmacht aberkannt. („As a corollary, the three powers might agree on the demotion of Europe from great power status. Self-evidently, the rest of the world would be the losers of such a great power condominium. Japan and Germany would be the biggest losers.”)

Man sollte solche politischen Wünsche und Vorschläge in Europa und in den europäischen „Qualitätsmedien“ endlich einmal zur Kenntnis nehmen und sich damit auseinandersetzen. Solche Ideen sind immerhin nicht neu, sie sind längst pre-Trump, bekommen aber mit dessen Präsidentschaft mehr Gewicht, auch wenn noch dahingestellt sein mag, ob Trump ihnen tatsächlich folgen wird. Aber jedenfalls muss man damit rechnen, dass gewisse politische Kräfte in den USA und in China, vielleicht auch in Russland Derartiges versuchen werden.

Soweit ich internationale Presse verfolge, ist der Tenor: `die EU ist erledigt, wird jetzt abgewrackt‘ derzeit recht verbreitet, und der Verweis Fergusons auf ihre militärische Inferiorität trifft in der Tat einen wunden Punkt.

Ob allerdings die große Allianz USA-China-Russland sich überhaupt herstellen lässt, daran darf man auch zweifeln.

Immerhin hat die chinesische Führung deutlich wissen lassen – und sie braucht das auch, um nach innen die Macht behaupten zu können -,  dass sie die USA demnächst ökonomisch, politisch und militärisch vom ersten auf den zweiten Rang zu verweisen gedenkt. Und Russland dürfte wenig Interesse daran haben, von den beiden anderen dauerhaft in eine subalterne Rolle (des Rohstofflieferanten und militärstrategischen Hinterlands) verwiesen zu werden. Wegen derartiger Widersprüche gibt es mE durchaus strategischen Manövrierraum für andere, nicht zuletzt die EU. Und die Welt besteht auch nicht nur aus den drei Großen, die Ferguson für die Weltherrschaft prädestiniert sieht, plus einer schlachtreifen EU, aus der die Großen die Substanz zu saugen gedenken, sondern auch aus einer großen Anzahl potentieller weiterer Verlierer auf vier  Kontinenten. Ökonomische Kraft und politisch-kulturelles Selbstbewusstsein sind in vielen Teilen der Welt heute stärker als in den Zeiten des Kolonialismus, und wahrscheinlich bedeutender,  als es dem noch immer mächtigen US-Neokolonialismus und seinen gewünschten Partnern lieb sein kann.

 

 

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Details zu den Umtrieben der USA in der Ukraine, dem „Majdan“, der Rolle der EU etc.

Zu den Umtrieben der USA in der Ukraine, zu Einzelheiten der Majdan-Unruhen, die vor drei Jahren begannen, zur Rolle der EU und auch zu Widersprüchen zwischen den USA und der EU in der Ukraine-Politik spricht ausführlich in einem Interview der „Telepolis“ der seinerzeitige Ministerpräsident der Ukraine unter Janukowitsch, Nikolai Asarow.

Das Interview enthält nicht nur viel Rückblickendes zur politischen Analyse, sondern gibt interessanterweise auch der Hoffnung Ausdruck, dass unter der neuen US-Präsidentschaft mit ihren Andeutungen, das Verhältnis zu Russland verbessern zu wollen, sich Möglichkeiten zu internationalen Kompromissen über die Ukraine und zwischen den Kräften innerhalb der Ukraine ergeben können.

S.a. meine Kommentare zur Ukraine-Frage 2014, vor den Majdan-Ereignissen, und danach, z.B. hier.

 

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