Gemeinsames Manöver der Kriegsflotten Chinas und Russlands in der Ostsee

Kaum beachtet von Medien in Deutschland, findet derzeit in der Ostsee eine gemeinsame Übung der Kriegsflotten Chinas und Russlands mit ungefähr 10 anscheinend hochmodernen und kampfstarken Schiffen statt. Die FAZ kündigte dies am 17.7. kurz an, brachte aber seitdem keinen Kommentar oder Hintergrundberichte zustande.

Interessant ein längerer Artikel aus der US-Zeitschrift „The National Interest“. Das Thema „Eurasien“ und die Frage der bisherigen weltweiten militärischen Dominanz der USA ist darin zentral.

Die Interessen der europäischen Staaten werden mit keinem Wort auch nur erwähnt, nicht einmal die der Anrainer der Ostsee wie Deutschland, Polen, Schweden, die baltischen Staaten usf.

 

 

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Ich verspreche jede sachlich irgendwie relevante Zuschrift dann im Anhang zu dem betr. Beitrag zu veröffentlichen, auch wenn sie mit meinen Ansichten garnicht übereinstimmen kann.

 

 

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Die Türkei, Erdogan, der Putschversuch, Gülen und die CIA

17.07. 20.15h:

Mein unter obiger Überschrift stehender Beitrag von heute früh muss teilweise für ungültig erklärt werden, weil er zum Teil auf einer Falschmeldung der FAZ beruht, die den Anlass gegeben hatte zu diesem Beitrag. Donald Trump, so heißt es nun im Widerspruch zum wichtigsten Inhalt des gestrigen FAZ-Artikels, sei nicht der Verfasser des Tweets gewesen, in dem der Putschversuch in der Türkei begrüßt worden war. Die Zeitung teilt heute abend in der Ausgabe des 18.07.17 mit:

„Korrektur

In der Montagsausgabe wurde berichtet, wie ausländische Politiker und Institutionen auf den türkischen Putschversuch vom Juli 2016 reagiert haben. Der letzte Tweet stammte, anders als berichtet, nicht von dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump, sondern von einem auf den Namen „Denald Trump“ eingerichteten Nutzerkonto. (F.A.Z.)“

Eine krasse journalistische Fehlleistung. Bekommt die Leserschaft Aufklärung, wie so etwas hat zustande kommen können? Oder meint die Zeitung, die dürre „Korrektur“-meldung genüge?

Ich setze daher nun die auf Trump bezogenen Abschnitte meines Beitrags in eckige Klammern und Kursivschrift, um ihre Ungültigkeit und Abhängigkeit von der Falschmeldung zu kennzeichnen.

Nun zum Text meines Beitrags von heute früh:

Die FAZ bringt zahllose Artikel zum Jahrestag des Putschversuchs in der Türkei, in denen Erdogan weiterhin scharf kritisiert wird.

Einer der Artikel allerdings tanzt etwas aus der Reihe.

Hier wird zunächst eine Reihe von Äußerungen verantwortlicher europäischer Politiker zitiert, die unmittelbar nach Bekanntwerden des Putschversuchs ihre Unterstützung für die gewählte türkische Regierung bekundet haben, um dann einen deutlichen Kontrast zu setzen mit einem Tweet von Trump. Die FAZ schreibt:

„Donald Trump, wenn auch damals noch nicht Präsident, twitterte um 22 Minuten nach Mitternacht am 16. Juli: <Es sieht so aus, als sei in der Türkei ein Militärputsch im Gange. Sie holen sich ihr Land zurück! Es wird in den USA bald dasselbe sein, wenn ich Präsident bin!>“.

Immerhin ein interessanter Splitter.

Die Hintergründe des Putschversuchs sind zwar weiterhin für die FAZ kein Feld, auf dem sie gern solide Recherche betreiben würde. Vielleicht könnte da ja etwas herauskommen, was zu ihrem  durchgängigen Türkei- und Erdogan-Bashing nicht ganz harmonieren würde. Die FAZ lässt zwar die Frage zu, ob der Putschversuch von dem international höchst aktiven Islamisten Gülen aus den USA heraus ins Werk gesetzt worden ist – um sie gern und wiederholt ins Zwielicht zu ziehen mit Theorien, Erdogan könnte von den Vorbereitungen zum Putsch gewusst und seinen Start zugelassen haben, um seine beabsichtigte Säuberungs- und Autokratie-Kampagne zu rechtfertigen.

Aber sie weigert sich, der Frage nachzugehen, was Gülen mit der CIA zu tun haben könnte.

Gülen hat seine permanente Niederlassung in den USA der CIA zu verdanken. Das ist unbestritten. Seit etwa 20 Jahren hat Gülen von Pennsylvania aus auch die Unterwanderung des türkischen Staatsapparats mit seinen Anhängern betrieben.

Die FAZ hat den Anschuldigungen, Gülen sei wichtiges Werkzeug der CIA, jedoch keine eigenen Recherchen gewidmet; wenn sie überhaupt erwähnt wurden, dann als unwichtige Nebengerüchte.

[Trumps Tweet ist nun zwar kein klarer Beweis einer Komplizenschaft des US-Establishments – zu dem Trump trotz seiner Maverick-Show zweifellos gehört, sonst wäre er nicht Präsident  geworden. Der Tweet kann eben auch ein Splitter seiner persönlichen außenpolitischen Ahnungslosigkeit sein. Interessant ist er  aber doch, und er könnte auch ein Hinweis auf die Gegnerschaft sein, die die USA offenbar schon seit einiger Zeit, schon vor dem Putschversuch, gegenüber Erdogan entwickelt haben.] (Hier nochmals der link zu einem interessanten Artikel der Asia Times Online aus dem Jahr 2013.)

Vielleicht publizieren Andere als die FAZ zu diesem Problemfeld endlich mal Substantielleres. Vielleicht ist das sogar schon geschehen und  konnte bloß,  durch den deutschen medialen Schleier verhüllt, hierzulande noch nicht ríchtig wahrgenommen werden.

 

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Wenn Kapitalisten Krieg führen

 

[Der Artikel wurde gegenüber der ersten Veröffentlichung heute um ca. 11h in einigen Passagen etwas umgearbeitet und geringfügig ergänzt, im Sinne besserer Verständlichkeit. Stand: 14.7.17 ca. 22h]

Ein sehr kurzer, aber markanter Artikel von Ernst Wolff in der „Telepolis“  behandelt die Rolle der USA im 1. Weltkrieg (1914-1918) – eine kleine Erinnerung daran, was Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmungsrecht der Nationen unter kapitalistischer Vorherrschaft uns zu sagen haben.

Die Ursachen des 1. Weltkrieges und die Folgen sind selbstverständlich in der Kürze eines solchen Artikels nur teilweise zu erfassen.

Hier vielleicht zur Ergänzung nur zwei Hinweise:

Es gab außer der ökonomischen Konkurrenz der damaligen Großmächte Großbritannien, Frankreich, Deutschland und USA (auch Japan spielte damals bereits – im Osten – eine große Rolle) auch noch andere Ursachen, warum die damals mächtigsten kapitalistischen Staaten und das zaristische Russland sich gegen Deutschland (und seine Partner) verbündet haben und seine erneute staatliche Zerstückelung (nach der Einigung von 1871) bei der Definition ihrer Kriegsziele ernsthaft in Betracht gezogen haben.

Eine dieser Ursachen: kein anderes entwickeltes Land war damals der Boden einer ähnlich mächtigen und potentiell revolutionären Arbeiterbewegung wie ausgerechnet das wilhelminische Deutschland.

Der kapitalistische Krieg ließ Millionen junger Männer Deutschlands wie auch Österreich-Ungarns, Frankreichs etc., sich gegenseitig umbringen und dezimierte und verrohte damit den Hauptbestand und Nachwuchs solcher revolutionärer Strömungen in Deutschland und überhaupt in Europa. Außerdem wurde bei Kriegsausbruch 1914 durch den Verrat der Führungen der SPD und anderer europäischer Arbeiterparteien an der zuvor doch mehrmals feierlich beschworenen Antikriegspolitik die Arbeiterbewegung politisch und moralisch enthauptet (Rosa Luxemburg bezeichnete seit 1914 die SPD als „stinkenden Leichnam“).

Ein weiterer interessanter Aspekt:

Als der US-Präsident Wilson 1917 daran ging, die USA nach drei Jahren indirekter Unterstützung für Großbritannien und Frankreich direkt in den europäischen Krieg zu führen, als letztlich kriegsentscheidende Macht, entfesselte er gleichzeitig eine gigantische Propaganda über die kommende internationale Ordnung des Friedens, der Gerechtigkeit und der Demokratie als das übergeordnete Ziel der USA. Davon blieb in der Realität dann nichts übrig.

Speziell an die deutsche Adresse gerichtet, versprach Wilson, für eine gerechte europäische Nachkriegsordnung zu kämpfen und auch deutsche Interessen zu berücksichtigen. Im Zuge ihrer Neudefinition der europäischen Nachkriegsordnung stellten die USA dem deutschen Staat allerdings eine unverhandelbare Bedingung, sollten sie sich unparteiisch auch für seine berechtigten Belange einsetzen: die bisherige politische Führung (Ludendorff, Wilhelm II. etc.) muss abtreten. Nach Lage der Dinge bedeutete dies den Übergang der zentralen Führungspositionen an die SPD, deren Führung sich durch ihre aktive Kriegsbeteiligung seit 1914 für Revolution und Demokratie bereits gründlich diskreditiert, als kapitalistische Stütze allerdings qualifiziert hatte. Rosa Luxemburg bezeichnete seitdem die SPD als „stinkenden Leichnam“. Dass die SPD 1918 an die Macht kam, daran haben die USA massiv mitgewirkt.

Die Führung der SPD unter Ebert und Noske erfüllte seit Ende 1918 die schlimmsten Erwartungen (aus kapitalistischer Sicht: die besten) vor allem durch die von ihre geleitete Niederschlagung des revolutionären Flügels der Arbeiterbewegung in den bürgerkriegsähnlichen Kämpfen, und zwar in einem Bündnis mit dem deutschen Militarismus, mit bürgerlichen Exponenten und rechten Banden (Freikorps) und dem westlichen Kapitalismus überhaupt

Die Führung der USA unter Wilson ihrerseits verabschiedete sich aus jeglichem gerechten Ausgleich unter den Kriegsparteien, den sie für den Fall des Übergangs der Führung in Deutschland an die SPD und verwandte Kräfte doch versprochen hatte. Die USA wurden, wenn auch nicht formell, zum letztlich entscheidenden Garanten und Hauptprofiteur des sog. Versailler Systems in Europa, einem System brutaler Entmündigung und Ausbeutung Deutschlands, aus dem so etwas wie der spätere Hitler-Faschismus sich wesentlich nährte.

Die hier skizzierten Zusammenhänge kann man u.a. näher in Augenschein nehmen anhand des Buchs von Sebastian Haffner (eines bürgerlichen Autors) „Der Verrat – 1918/19 – Als Deutschland wurde wie es ist“, und der Arbeit von Hartmut Dicke „Proletarische Revolution und nationale Frage – Die Doppellage im Ausgang des 1. Weltkriegs“ (Verlag Neue Einheit, www.neue-einheit.com).

 

 

Der Artikel von Wolff lässt politische, geostrategische, revolutionäre und kulturelle Aspekte aus. Das muss vermerkt werden trotz der Anerkennung dafür, dass er überhaupt an historische Zusammenhänge erinnert. Diese Herangehensweise kann man als „ökonomistisch“ charakterisieren. Es wird nur von relativ einfach erkennbaren unmittelbaren Profitinteressen von Banken, Konzernen etc. gesprochen. Typisch zum Beispiel die ständig wiederkehrende Phrase: „es geht um Öl“, wenn von den Verwicklungen der USA und des Westens im Vorderen und Mittleren Osten geht.

Meist haben solche Erklärungen zwar etwas für sich, sind aber zu kurzatmig, und manchmal führen sie in die Irre.

 

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Randale in Hamburg – ach wie fürchterlich!

[10.07.17: Ein Absatz wurde etwas umgearbeitet.]

Das Chaos, das – punktuell, vorhersehbar und beherrschbar – in Hamburg  angerichtet wurde, kann man als theatralische Veranschaulichung solcher Verhältnisse werten, wie sie vom Kapitalismus, insbesondere seinen führenden Mächten wie den USA, in vielen Regionen der Welt zu verantworten waren und weiterhin sind.

Diese Verhältnisse, gekennzeichnet durch Massenarmut, diktatorische Regime und harte Zusammenstöße, werden sich nicht grundsätzlich zum Besseren wandeln, wenn andere, auf ihre eigene Art gleichfalls kapitalistische Mächte,  China und kleinere andere wie Russland nun stärker in internationale Konkurrenz zu den USA einsteigen. Diese seit einigen Jahren massiv wachsende internationale Rivalität führt u.a. zu noch stärkerer  Militarisierung der Ökonomie, stärkerer Knebelung von Oppositionen, noch größeren sozialen Spannungen, und zu tatsächlichen Gefahren weiterer, auch großer Kriege. An der Verwüstung und Zerspaltung von Regionen wie dem Vorderen Orient, Irak, Syrien, Libyen, dem Jemen etc.  kann man sich vergegenwärtigen, wie geopolitische Rivalitäten heute ausgetragen werden.

Gemeinsam ist den großen kapitalistischen Mächten allen, auch im Grundsatz der EU, dass sie ihre inneren Verhältnisse durch alle möglichen Formen externer, internationaler  Ausbeutung von Mensch und Natur zu erhalten streben. Mittels der Kanalisierung von Teilen der immensen Profite in die finanzielle Stabilisierung ihrer eigenen Staaten werden die Verhältnisse für  ausreichend große Anteile der eigenen Bevölkerungen  halbwegs komfortabel gestaltet.

Man kann es nicht grundsätzlich für verkehrt halten, wenn im Innern des Komforts punktuell Verwüstung und gewaltsame Konfrontation mit der Staatsgewalt inszeniert werden, um auf die wirklichen Verhältnisse in großen Teilen der Welt aufmerksam zu machen. Diese Verhältnisse  werden in der Tat von solchen Treffen wie den G20 symbolisiert und tatsächlich ja auch garantiert.

Was die eigenen politischen Ansichten und Ziele der unterschiedlichen protestierenden Akteure betrifft, mit denen Alternativen zum globalen kapitalistischen Regime gesetzt werden sollen, sind allerdings viele Schwächen zu konstatieren.

Die wenigsten Akteure sind bloße Randalierer.  Es gibt allerdings seit langem eine bestimmte Szene, in Deutschland wie in vielen anderen Ländern, die medienwirksam rituelle Konfrontationen mit der gleichfalls sehr medienwirksamen Polizei zu inszenieren versteht, ohne dass damit irgendetwas Progressives in der Gesellschaft verbunden wäre.  So wird das Bild der revolutionären Gewalt verunstaltet, die doch an so manchen Orten und zu manchen Zeiten unvermeidbar und progressiv gewesen ist und weiterhin bleibt; gleichzeitig wird dem Staat Gelegenheit gegeben, seine Übermacht zu demonstrieren und in der Praxis  Aufstandsbekämpfung zu üben. Dies alles ist mehr oder weniger Routine und  kann hier Fußnote bleiben, auch wenn die Theatralik jetzt in Hamburg  eine gewisse Funktion hat.

Die Masse der Protestierenden führt gegen den globalen Kapitalismus schwerwiegende Kritikpunkte ins Feld.

Allerdings sind die eigenen dagegengesetzten sozialen und ökonomischen Vorstellungen ihrerseits nicht sonderlich stark. In einem Medienartikel wurde ein junger Mann zitiert, der auf der Reise nach Hamburg  gesagt haben soll, eigentlich sei er für den Anarchismus, aber da dieser wohl nicht funktionieren würde, müsse einstweilen ein  Sozialismus herhalten.

Es ist die grundsätzliche Schwäche aller derjenigen, die sich auf Sozialismus berufen, dass sie noch nicht die historische weltweite Niederlage verschiedener Sozialismen, vor allem wegen ihrer dem Kapitalismus unterlegenen gesellschaftlichen Produktivität, in neue Konzepte haben umsetzen können.

Wahrscheinlich muss die globale Gesellschaft sich erst noch weiterentwickeln, bis solche Konzepte neu entstehen können. An dem Ziel, die Klassenspaltungen weiter zu bekämpfen und dereinst aufheben zu können, ist festzuhalten, gerade  angesichts der gesellschaftlichen Barbarei des modernen Kapitalismus.

Die konzeptionelle und politische Schwäche der Protestrichtungen ist  derzeit fast grotesk. Sie sind so schwach, dass sie in verschiedenen wichtigen gesellschaftlichen Umgestaltungsprozessen, die wir derzeit erleben, sich kaum von den Forderungen des noch dominierenden, des internationalen westlichen Finanzkapitalismus unterscheiden.

Die sog. Klimapolitik ist ein Kernanliegen desselben. Er betreibt sie als wichtiges Instrument, um den grundsätzlichen Verwertungsschwierigkeiten  zu Leibe zu rücken, denen jeder entwickelte Kapitalismus unterliegt. Die aus der internationalen Ausbeutung überschäumenden  Kapitalmassen können zu erheblichen Teilen nicht mehr produktiv investiert werden. Ihre Umleitung in die Finanzspekulation ist kein ausreichender Weg. Immer wichtiger wird auch die Methode,  mit staatlicher Gesetzgebung und bürokratischer Gewalt existierende Produktionszweige abzureißen und sie zwangsweise durch neue, nicht immer und sogar selten bessere zu ersetzen. Beispiele sind Denuklearisierung und Dekarbonisierung, wozu auch die forcierte Umgestaltung der Autowelt gehört. Das Ausmaß der hier einzusetzenden Kapitalmassen sprengt jede historische Vorstellung. Jeder ans Finanzkapital gebundene Manager und Politiker bekommt hier nach und nach leuchtende Augen.

Natürlich wird vom erzkapitalistischen Antrieb hinter diesen Konzepten nicht gesprochen, sondern eine enorme Propaganda wie vom sog. Kampf gegen Klimawandel aufgezogen, ein Riesenquatsch, an den gleichwohl Scharen von Gutmenschen in Deutschland und international zu glauben jahrzehntelang erzogen worden sind. Auch die Vergenderung  der elementaren sozialen Beziehungen ist eine elementare Forderung des Kapitalismus vor allem in seinen Formen des bürokratisch degenerierten und  denaturierten Finanz- und IT-Kapitalismus, der auf umfassende mentale Kontrolle des Menschen aus ist.

Die Schafsnasigkeit, mit der – nach meinem,  zugegeben,  sicher lückenhaften und punktuellen Eindruck – die große Mehrzahl derjenigen in unserem Land und Europa, die für antikapitalistische Veränderungen eintreten,  sich für solche erzkapitalistischen Konzeptionen einspannen lässt (nach dem Motto: ja, aber wir wollen, dass sie rascher und radikaler verwirklicht werden), ist kabarettreif.

Allen Akteuren in Hamburg , die sich – mehr oder weniger konfrontativ – in diesem großen Protestschauspiel eingesetzt haben und noch einsetzen, gebührt gleichwohl Anerkennung. So oder so tragen sie dazu bei, dass aus der politischen Widersinnigkeit des Ganzen früher oder später ernsthafte Schlussfolgerungen gezogen werden. Das ist zwar nicht sicher, aber wahrscheinlich.

 

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