Ein ärztlicher Bericht aus Schweden zur aktuellen Corona- Situation

https://www.heise.de/tp/features/Covid-19-Hat-Schweden-die-Herdenimmunitaet-erreicht-4909231.html

 

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„Corona“? Worum es tatsächlich geht

Es geht um mehr Gängelung und Bevormundung, ja um Entzug grundlegender bürgerlicher Rechte; um die Transformation des Bürgers in ein abhängigeres, gehorsameres, leichter regierbares und ein – im Sinne eines rigorosen Kapitalismus – besser ausbeutbares Wesen.

Wir hatten vor knapp 20 Jahren bereits einen vergleichbaren, wenn auch weniger tiefgreifenden und weniger folgenschweren Angriff auf das Weltbild und das Selbstverständnis der meisten Mitbürger, als nach „9/11“ ein jahrelanges Medien-Dauerfeuer und viele gravierende politische Umgestaltungen ins Werk gesetzt wurden, angeblich um „uns“ vor den Gefahren „des Terrorismus“ zu schützen.

Ähnlich wie jetzt keine Fernseh- oder Rundfunksendung, keine Zeitung zu erhalten ist, in der nicht zu Anfang und mit großem Gewicht irgendetwas zu „Corona“ ausposaunt wird, noch immer mit bedrohlicher Grundstimmung, als wenn bald neue Wellen drohten, waren damals die Sendungen nach einem einheitlichen Muster gestrickt: zu Beginn und mit großer Betonung irgendetwas zu „Terrorismus“, dann vielleicht Diverses und dann Fußball und/oder Pop.

Es handelte sich bei dem damaligen Treiben um den Versuch vor allem der USA, ihre Vorherrschaft und den Ausbau ihrer weltweiten militärischen Stützpunkt- und Bündnissysteme zu sichern, weil nur so angeblich die Weltbevölkerung „geschützt“ werden könne. Diesem Ton waren seinerzeit und noch lange danach die meisten deutschen Medien ja meist noch willig zu Dienst.
Dieser jahrzehntelange, seit dem Ende der Sowjetunion allein den USA zufallende „Schutz“ hatte bereits vielen Millionen von Menschen weltweit das Leben, Glück und Gesundheit gekostet und sollte in einem weiterem Aufbäumen der Supermacht gegen ihren Machtverfall, nun angeblich durch die Gefahren des „Terrorismus“ gerechtfertigt, noch vielen weiteren Millionen Unheil und Ausweglosigkeit bescheren, nehmen wir nur einmal als herausragendes Beispiel den zweiten Irakkrieg 2003.

Die USA sind damals allerdings mit ihrer terroristischen Anmaßung letztlich gescheitert.

Bereits als bisherige westliche Verbündete dem zweiten Irakkrieg der USA die Gefolgschaft verweigerten, kündigte sich Niedergang an. Markant war 2002 das Nein in der UNO durch Deutschland und Frankreich, in Übereinstimmung mit Russland. Es war eine geopolitische Niederlage, der die militärische und politische Erfolglosigkeit in der Besetzung des Irak und weitere Kalamitäten im Vorderen Orient folgten, zuletzt in Syrien. Die USA ersticken nach und nach politisch in der Masse an Blut und Folter, die sie zu verantworten haben. Die politische Schlappe von 2002 in der UNO war der Auftakt zum mittlerweile weltweit konstatierten inneren und äußeren Niedergang der USA, deren heutiger Präsident selbst nicht mehr an ihre alten Fähigkeiten glaubt. Entscheidend für die gesamte geopolitische Umstrukturierung zulasten der USA war ferner der Aufstieg Chinas, mit dem eine künftige Stellung der USA als einziger Supermacht nicht vereinbar ist, und im weiteren auch die beginnende Konsolidierung und politische Verselbständigung der europäischen Union, worin sich gleichfalls die geopolitischen Machtverschiebungen ausdrücken.

Der Vergleich des heutigen politischen und medialen „Corona“-Dauerfeuers mit der damaligen „Terrorismus“-Kampagne hat allerdings deutliche Grenzen.

Heute haben wir es mit einem viel gefährlicheren und tiefer greifenden Angriff zu tun, in dem wesentliche kapitalistische Interessen weltweit sich zusammenschließen, um mehr autoritären Staat, mehr Lenkbarkeit und Demokratieabbau durchzusetzen.
Hier kooperieren ein – ohnehin weitgehend autoritäres – chinesisches kapitalistisches System und dessen Staatsführung mit den Machern des Silicon Valley und anderen US-Milliardären wie Gates, und auch mit erheblichen Kräften in der EU, die gleichfalls von besserer Durchregierbarkeit und viel mehr staatlicher struktureller Kontrolle träumen.

Bürgermassen, die in ständiger Angst vor neuen gesundheitlichen Bedrohungen gehalten und darauf trainiert werden, weitere polizeiliche Einschränkungen, und seien sie noch so undurchsichtig, zu akzeptieren; Unternehmen, die nur dank massiver staatlicher Zuwendungen überleben können, welche allerdings auch ihre Gehorsamspreise haben; Enteignungen z. B. per Umstrukturierungen des gesamten Geldsystems, die große Vermögen kaum treffen, aber den Durchschnittsbürger entrechten (als kleines Teilbeispiel kann der Druck auf Bargeldabschaffung dienen) – alles das und viel mehr ist derzeit in der Mache und wird gerechtfertigt mit angeblicher staatlicher Sorge um die elementare Gesundheit des Individuums.

Wie viele Existenzen bereits durch die staatliche Coronakampagne vernichtet, wie viele Mitbürger in Unglück und Verzweiflung gestürzt wurden und werden, welche Verluste an Bildung und sozialen Möglichkeiten gerade bei Kindern und Jugendlichen angerichtet wurden, darüber gibt es keine täglichen Statistiken, damit befasst sich kein Robert-Koch-Institut, keine Charité und kein Ministerium.

Erfreulicherweise hat sich in unserem Land Einiges an wissenschaftlicher Kritik entwickelt, die die Wackligkeiten, ja die Bodenlosigkeiten der panikschürenden Behauptungen über die sog. Pandemie aufs Korn nimmt. Man kann längst die relative Gefährlichkeit des Virus einigermaßen einschätzen. Sie liegt, wenn das Gesundheitssystem funktioniert und nicht temporär zusammenbricht (wie in vielen blamablen Episoden auch in Europa schmerzlich offenbart),  offenbar in der Größenordnung anderer Gesundheitsgefahren, mit denen man sich längst arrangiert hat oder auch arrangieren muss, weil bisher das Können fehlt; hier könnte man neben anderen Erregern z.B. auch die Risiken durch falsche medizinische Behandlung irgendwelcher Krankheiten, durch  Krankenhauskeime etc. anführen. An den richtigen Methoden, das Virus einzudämmen, muss weiter gearbeitet werden und die Arbeit so vieler engagierter Mediziner, Pflegekräfte, Ämter, Labore etc. muss öffentlich anerkannt und in vielen Fällen besser honoriert werden.

Es hat sich auch mehr oder weniger spontaner öffentlicher Widerspruch in Form von Demonstrationen entwickelt, der die Möglichkeit andeutet, dass es statt zu mehr Durchregierbarkeit zu erheblich weniger Gehorsam gegenüber dem Staat kommen könnte, ja zu einer Delegitimierung des gesamten Systems, falls es seine Auflagen nicht auf ein rationales Maß zurückfährt.

An dieser Stelle müssen einmal zwei charakteristische Punkte der derzeitigen staatlichen und medialen Verlautbarungen angesprochen werden: die Frage der Teilnahme von politischen Rechtsaußen-Kräften an Protestdemos, und die Frage des Impfstoffs.

Die Diskreditierung von Protestdemos durch das mediale Hochspielen von teilnehmenden Rechten und Ultrarechten ist leicht zu durchschauen. Offenbar konnten solche Kräfte das Gesamtbild und den Gehalt der Demos bisher wenig mitprägen, umso stärker wurden sie dafür in den mit der Coronapropaganda konformen Medien herausgestellt. Im Gegensatz zu dem hier gern bekundeten Abscheu vor Rechten und Ultrarechten kann allerdings dem harten Kern der Coronisten kaum etwas Besseres passieren als ein möglichst zahlreiches und möglichst knalliges Auftreten von „Reichsbürgern“ oder dergleichen bei den Demos. Je mehr davon, desto mehr können wir die Demos schlechtreden und Bürger von der Teilnahme abbringen – so ungefähr dürften hier die Denke und auch praktische Maßnahmen gehen. Die durchsichtige Inszenierung eines „Sturms“ auf die Reichstagstreppe war ein Beispiel. Tausende Polizisten waren mit der Behinderung und Schikanierung der Masse der Demonstranten voll beschäftigt, während ganze drei zum „Schutz des Reichstags“ abkommandiert waren, obwohl der „Sturm“ mehr oder weniger angekündigt war. Über die anscheinend nicht ganz seltenen Verfilzungen, die in der letzten Zeit bei der Polizei mit „Reichsbürgern“ und Fans von Nazisymbolik festgestellt wurden, könnten wohl auch Informationen geflossen sein……

Die Propaganda für Impfstoffe und das große Geld, das in deren angebliche oder tatsächliche Entwicklung fließt, sind noch absurder. Selbst wenn es in absehbarer Zeit zu Impfstoffen kommen sollte, die ohne wesentliche Nebenwirkungsgefahren für große Teile der Bevölkerung und zu vertretbaren Kosten angewandt werden können: was macht man eigentlich, wenn im nächsten oder übernächsten Jahr neue Viren auftauchen, die gleichfalls epidemisch wirken, aber gegen die gerade entwickelten Impfstoffe unempfindlich sind? Sollen dann erneute lockdowns verhängt und wieder neue Impfstoffe gesucht werden?

Prinzipiell spricht nichts gegen die Suche nach Impfstoffen, doch es ist Schwachsinn in Potenz, die Bevölkerung medial auf diese Frage einzustimmen, als liege hier die Generallösung.

Wie die nicht nachlassende Intensität der fortlaufenden Propaganda von mythischen Coronagefahren zeigt, lassen diejenigen politischen Kräfte nicht locker, die dabei sind und schon vor „Corona“ dabei waren, das gegenwärtige gesellschaftliche und politische System deutlich ins Autoritärere zu transformieren. Mag sein, dass Herbst und Winter nicht nur höhere Infektionszahlen, sondern auch größere Zahlen von tatsächlich gefährdeten Mitbürgern mit sich bringen werden, wovon gewisse Leute leider schon länger träumen: was sind solche Gefahren gegenüber denjenigen, die unserer Gesellschaft insgesamt von diesem modernen Autoritarismus drohen? Die Auseinandersetzung fängt erst an.

[Einige Präzisierungen an der ursprünglichen um ca. 01.00h veröffentlichten Fassung wurden am 21.9. um 5.50h eingearbeitet]


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Panikmache und ihre politischen Ziele – „Corona“

Lesenswerte Zusammenfassung von Kritiken an der irreführenden Zahlenpolitik des RKI und an antidemokratischen politischen Zielen, die hinter der weltweiten „Pandemie“-Propaganda zu erkennen sind , von Paul Schreyer auf „multipolar“.

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Nowitschok vergiftet Northstream

Wer auch immer Nawalnyj vergiftet haben mag oder auch nicht, ein wesentlicher Pfeiler  der riskanten und nicht-tragfähigen deutschen Energiepolitik dürfte soeben eingestürzt sein. Deren Wackligkeit hat allerdings noch weitere Gründe, die hier im weiteren aber übergangen werden müssen.

Die Politik des Ausstiegs aus der Kernenergie, begonnen durch die Schröder/Fischer-Regierung, und ihre Fortsetzung durch die verschiedenen Kanzlerschaften Angela Merkels war nicht nur durch eine Verheißung sog. Erneuerbarer Energien wesentlich gestützt gewesen, sondern gerade auch durch die erhoffte vermehrte und sichere Verfügbarkeit russischen Erdgases.

Die Unzuverlässigkeit einer auf diese „Erneuerbaren“ umgestellten Stromversorgung würde durch den stark vermehrten Bau von Gaskraftwerken  ausgeglichen werden, hieß es, die rasch zu- und abgeschaltet werden können, wenn die „Erneuerbaren“ lückenhaft produzieren, und der Brennstoff sollte hauptsächlich aus Russland kommen. Nach der Zuspitzung des Verhältnisses zu Russland „wg. Nawalnyj“ und auch wegen der Probleme in Belarus dürfte der Zustrom des Brennstoffs  jedoch nun deutlich knapper und unsicherer ausfallen, der bisher propagandistisch als sicher bezeichnet worden war.

 

Die zunehmende strategische Abhängigkeit des Energiesystems Deutschlands von einer äußeren Macht mit ausgeprägten Eigeninteressen und erheblichem Erpressungspotential war von Anfang an kritisiert worden, aber im deutschen politischen System mit seiner Medieneinfalt, seiner Abneigung gegen Diskussion strategischer Fragen und seiner langjährigen merkelianischen politischen Ruhigstellung durfte das kein wichtiges Thema werden. Jetzt haben wir den Salat.

(Nachbemerkung 04.9.20: Mit Datum 05.9.20 erscheint in der „FAZ“ ein Beitrag eines Energieexperten, Prof. Bettzüge, mit der These, dass eine eventuelle Nichtrealisierung von Northstream2 die Sicherheit der Versorgung Deutschlands mit Gas nicht grundlegend in Frage stellen würde; die Effekte wären vor allem preislicher Art. Wenn das zutrifft, wäre mein Eingangssatz, ein wesentlicher Pfeiler der deutschen energiepolitischen Konzeption sei eingestürzt, übertrieben. Ich will einen solchen möglichen Fehler nicht ausschließen.

Allerdings: sollte bereits beim Entstehen der Konzeption unter Schröder/Fischer um das Jahr 2000 die Versorgungssicherheit nicht der entscheidende Gesichtspunkt für die Vermehrung der Gasimporte aus Russland gewesen sein, dann müssen die geostrategischen Aspekte der engeren Verbindung mit Russland umso entscheidender gewesen sein, d.h. Aspekte von der Art, die ich im weiteren Teil meines Beitrags anspreche. Es kann aber auch sein, dass in 2000 und in den folgenden Jahren die Sicherheit der Versorgung aus anderen, nicht-russischen Quellen zunächst noch nicht gegeben war und sich erst später entwickelt hat. Das würde bedeuten, dass im ursprünglichen Konzept die Ausweitung des Gasimports aus Russland durchaus auch einen technischen Grundpfeiler gebildet hatte.

Festzuhalten bleibt auf jeden Fall die enge Verbindung des steigenden Gasimport-Bedarfs Deutschlands mit dem Konzept der Umstellung auf die sog. Erneuerbaren, d.h. in jedem Fall eine vermehrte Auslandsabhängigkeit, wenn auch eine „diversifizierte“ – mittlerweile liefern z.B. die USA einen beträchtlichen Teil des Gases, wahrscheinlich aus Frackingquellen, wie sie hierzulande verboten sind – und es bleibt eine strukturelle Abhängigkeit der „Erneuerbaren“ von fossilen Rohstoffen, statt Kohle wird eben mehr Gas verbrannt – alles höchst „ökologisch“, oder anders ausgedrückt: kapitalistischer Schwindel. Dass bei der Gasverbrennung weniger CO2 ausgestoßen wird, mag sein; wenn man sich auf die Argumentationsvoraussetzungen der Klimaschützer einlassen will, muss man aber auch fragen, welche zusätzlichen CO2-Mengen durch die zahlreich notwendig werdenden Neubauten anfallen….

So weit meine Nachbemerkung, nun zu den geostrategischen Aspekten:)

Die Entwicklung der Beziehungen Deutschlands und der EU insgesamt zu Russland stellen, auf einer viel allgemeineren Ebene als der Gasfrage, einen Teil der geostrategischen Verschiebungen dar, die im Gang sind.

Die Abkopplung der EU von den USA gehört dazu – wie weit sie gehen wird, ist heiß umkämpft, Trump stellt nur eine Facette der Möglichkeiten dar.

Die Europäer sind trotz aller Absetzungen von den USA gezwungen daran zu arbeiten, dass die USA als strategischer Partner nicht zu unsicher oder sogar zu einem Feind werden.  Zu Trumps geostrategischen Ideen gehört die Verhinderung einer engeren Verbindung Chinas mit Russland, d.h. ein möglichst gutes Verhältnis der USA zu Russland, während die EU für ihn wie die meisten US-Amerikaner eher ein ärgerlicher Störfaktor ist, deren Schwächung und Untergang dort schon tausendmal vorhergesagt und von führenden Kreisen durchaus gewünscht wurde. Sie mögen das Phänomen des wachsenden europäischen Zusammenschlusses, der wachsenden ökonomischen Bedeutung und der selbständigeren internationalen Politik der EU nicht.

 

Die erklärte Gegnerschaft Trumps zu Northstream2 passt allerdings schlecht zu seinen Versuchen, Russland zu begünstigen; wie dieser Widerspruch erklärt werden kann, muss sich noch zeigen. Es wäre übrigens nicht der erste kaum erklärbare Widerspruch der US-Politik, der allerdings nicht hauptsächlich auf das Konto der persönlichen Bizarrerie eines Trump oder anderer geht, sondern aus der verfahrenen Lage der USA insgesamt resultiert, mit dem Verlust der Weltdominanz und dem inneren sozialen Zerfall als den Hauptkomponenten. Vielleicht gibt es auf anderen Ebenen Vorteile, die Russland seitens der USA in Aussicht gestellt werden; in diesem Falle wären allein die Deutschen die Dummen, während die Russen kompensiert würden.

 

Auf der anderen Seite steht das vor allem von China vorangetriebene Projekt „Eurasien“, mit den Verheißungen einer „Neuen Seidenstraße“, auch One Belt One Road (OBOR) genannt. Zwischen den Polen China und Europa soll fast der gesamte asiatische Raum gemeinsam – kapitalistisch – entwickelt werden, eine enorme Verlockung für die Europäer, die allerdings chinesischerseits so verstanden  wird, dass die Kooperation in eine letztliche Unterordnung Europas unter ein imperiales China münden wird. Doch wie sich die Vorteile einer „eurasischen“ Entwicklung, sollte sie überhaupt massiv in Gang kommen, auf die Pole Europa und China und auch partiell auf die zwischen ihnen liegenden riesigen Territorien und Staaten tatsächlich verteilen würden, ist noch offen. Jeder qualitative Fortschritt „eurasischer“ Integrationsprojekte stellt allerdings die USA noch mehr ins Abseits.

 

Die geopolitische Konzeption der neuen chinesischen Bourgeoisie, die mittlerweile über wesentlich mehr ökonomische Masse verfügt als die USA, ist absolut unipolar. Multipolarität kommt darin durchaus vor, jedoch als Zwischenstadium, mit dem man andere potentielle oder tatsächliche Machtzentren einbinden kann, um letztlich bei einem Weltsystem mit China als der alleinigen Supermacht anzukommen, einer Vorstellung, die in Chinas kultureller DNA seit  Jahrtausenden verankert ist.

 

Die größten Stolpersteine auf diesem Weg stellen allerdings – neben den beiden anderen asiatischen großen Mächten Russland und Indien – die Europäer selbst dar, die politisch zwar ängstlich sind und zur Subalternität neigen, wie sie ihnen die USA im 20. Jahrhundert anerzogen haben, aber kaum auf die Dauer in zu große Abhängigkeit von China sich werden bugsieren lassen.

 

Die Beziehungen zwischen der EU und  Russland hatten in den letzten Monaten sich in pcto. Ukraine anscheinend etwas entspannt. Die Zuspitzungen um den Fall Nawalnyj, um Belarus, um Northstream2 sind eine starke Gegenentwicklung, deren Haupttreiber für mich derzeit nicht leicht zu identifizieren sind, ebenso wenig wie mögliche Kompromisswege. Sind die USA und innereuropäische Verbündete dieser Macht die Haupttreiber? Welche geopolitischen Konsequenzen wird Russland ziehen? Man kann in einem gewissen begrenzten Sinne Northstream2 als ein „eurasisches“ Projekt betrachten, wobei allerdings unklar ist, ob und welche chinesische Interessen im Spiel sind bei dem jetzt wahrscheinlich werdenden Scheitern.  China, das in strategischer Hinsicht  unbedingt Russland einbinden und an sich binden muss, dürfte nicht bloß unbeteiligter Zuschauer sein. Von der EU mit einem Scheitern von Northstream2 etc. düpiert, wird Russland wahrscheinlich  weitere Annäherung an China und gemeinsame Druckausübung auf die EU erwägen.

 

Die Entwicklungen des gesamten Feldes der geopolitischen Spannungen, die sich in zunehmender Heftigkeit bemerkbar machen, müssen jedenfalls beachtet werden, um auch diese Teil-Zuspitzungen zu analysieren.

 

Dass Deutschland mit seiner merkwürdigen Energiepolitik, die seit langem von vielen europäischen Partnerländern als Affront verstanden wird, nicht nur in dem Aspekt Northstream2, jetzt größere Schwierigkeiten bekommt, ist möglicherweise ein Anstoß für Besseres, für eine bessere europäische Koordination und eine bessere Energiepolitik – man wird sehen.

Jedenfalls aber ist all das nur ein untergeordneter Aspekt der schwierigen internationalen Entwicklungen, wie zentral auch immer die Politik der sog. Erneuerbaren Energien und des sog. Klimaschutzes für die deutsche Innenpolitik bisher gewesen sein mag.


 

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Ich verspreche jede sachlich irgendwie relevante Zuschrift dann im Anhang zu dem betr. Beitrag zu veröffentlichen, auch wenn sie mit meinen Ansichten garnicht übereinstimmen kann.

 

 

 

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