Ordnungsamtliche Entsorgung von Verstorbenen im Falle mittelloser Angehöriger

Am 16.7. 2012 brachte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) eine Reportage mit dem Titel

„Verarmt, verstorben, verscharrt – Wenn der Tod zu teuer ist“ . Sie kann unter

http://www.wdr.de/tv/diestory/sendungsbeitraege/2012/0716/verarmt.jsp

nachträglich angesehen werden.

 

Dieser Sendung zufolge häufen sich in Nordrhein-Westfalen, aber wohl auch in anderen Bundesländern Fälle wie der geschilderte:  Verstorbene, deren Angehörige die Bestattungskosten (in Höhe von Tausenden von Euro) nicht bezahlen und dem Sozialamt nicht innerhalb kurzer Zeit Stapel von Nachweisen über ihre Mittellosigkeit vorlegen können, werden ordnungsamtlich entsorgt. Im geschilderten Fall wurde der Leichnam hinter dem Rücken der Angehörigen in einem Krematorium  in den Niederlanden verbrannt und anschließend die Asche hinter dem Krematorium ins Gelände gestreut.

 

Hinweis auf die Sendung und Zusammenfassung fand ich auf „scharf links“ unter http://www.scharf-links.de/41.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=26790&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=a6694866b6. Der Autor kommentiert in der gebotenen Schärfe die gesellschaftlichen Verhältnisse, die solche Unmenschlichkeiten produzieren.

 

 

 

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Baut jetzt China die neuen britischen Kernkraftwerke?

Der britische “Guardian” berichtet über Verhandlungen chinesischer Firmen in Großbritannien, die sich darum bewerben, dort mehrere neue Kernkraftwerke zu errichten.

http://www.guardian.co.uk/environment/2012/jul/20/china-uk-nuclear-power-plants

Interessant darin auch der folgende Aspekt:

Bisher zielten die Neubaupläne der britischen Regierung auf eine Kooperation mit der französischen mehrheitlich staatseigenen Firma EdF (Electricité de France), die die zahlreichen französischen Kernkraftwerke betreibt. Anscheinend gibt es aber politische Schwierigkeiten für diese Kooperation, sodaß sich nun möglicherweise Chancen für China eröffnen. Jedenfalls ist das die Darstellung des „Guardian“:

“…the government has been courting China as the UK atomic programme has been hit by rows over subsidies and worries that EDF – the French company with the most advanced plans to build new reactors in the UK – could be hampered by the change of government in Paris.”

“die Regierung umwirbt China, da das Nuklearprogramm des Vereinigten Königreichs  beeinträchtig ist von Streitigkeiten über die Finanzierung sowie von Sorgen, daß EDF – die französische Firma mit den am weitesten fortgeschrittenen Plänen für den Bau neuer Reaktoren im Vereinigten Königreich – durch den Regierungswechsel in Paris behindert sein könnte.“ (meine Übs., wgr)

Glückwunsch für den deutschen Kapitalismus, der aus der technischen und unternehmerischen Entwicklung der Kernenergie ausgestiegen ist und nun quasi vor der Haustür den möglichen Einstieg Chinas beobachten darf! Vielleicht ist es ihm in der nächsten Zeit noch vergönnt, ein paar Windräder an Großbritannien zu liefern – aber auch solche vergleichsweise mickrigen Geschäfte sind auf die Dauer zweifelhaft, denn die Chinesen können das bald auch besser und günstiger und haben möglicherweise, wenn das Nukleargeschäft zustande kommt, bald erheblichen Einfluß auf die britische Energiepolitik.

Vielleicht folgt die „sozialistische“ französische Regierung auch der deutschen Anti-Kernenergie-Politik und beschleunigt so den industriellen Abstieg des eigenen Landes weiter? Der „Guardian“ deutet diese Möglichkeit immerhin an. Hoffentlich irrt er. Wenn nicht: herzliche Glückwünsche auch an Frankreich! Dann kann der Ruin Europas ja beschleunigt weitergehen.

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Lesenswert: eine Zusammenfassung zum noch immer ungeklärten Fall Barschel

Interessanter Artikel von Markus Kompa über den bis heute ungeklärten Fall von Uwe Barschel, dem früheren CDU-Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, der im Jahre 1987 in einem Genfer Hotel tot aufgefunden wurde.

http://www.heise.de/tp/artikel/37/37272/1.html

Eine wichtige Schicht der Kompaschen Zusammenfassung betrifft die Tätigkeit der deutschen Justizbehörden,  die offenbar eine Aufklärung nie gewünscht und sie jahrzehntelang nach Kräften unterbunden haben. Bis 2011 hat es gedauert, bis der Lübecker Staatsanwalt Wille schließlich als Pensionär, ledig der von Vorgesetzten immer wieder verhängten Maulkörbe, seine Ermittlungsergebnisse wenigstens als Buch präsentieren konnte. Offenbar waren sie unerwünscht, weil sie die These vom Selbstmord Barschels zerstören.

Kompa bezieht sich, was die kriminalistischen Aspekte betrifft, anscheinend hauptsächlich auf Wille.

Parallel zur Rolle der Justiz  würdigt Kompa auch die Rolle führender Medien wie „Spiegel“ und viele andere mehr, die von Anfang an „wußten“, daß Barschel Selbstmord begangen habe und sich ergänzend abmühten,  ein möglichst diffamierendes Bild Barschels zu zeichnen. Kompa erinnert auch an die Harmonie dieser Medientätigkeit mit der seinerzeitigen Kampagne der SPD und ihres damaligen Barschel-Herausforderers, des Ministerpräsidenten-Kandidaten Björn Engholm. (Immerhin verschwand Engholm, bis dahin so etwas wie der rising star der Bundes-SPD, dann relativ bald – 1992 – und gründlich in der politischen Versenkung, nachdem seine Machenschaften mit dem Maulwurf Pfeiffer aufgeflogen waren.)

Bezeichnenderweise wurde  jedoch seitens dieser Medien anderen möglichen Vorwürfen gegen Barschel, solchen nämlich, die Fingerzeige auf mögliche Verwicklungen in internationale politische Intrigen (Waffengeschäfte eingeschlossen) hätten geben und zur Bildung von Hypothesen über mögliche Feinde Barschels und mögliche Anschläge auf ihn hätten beitragen können, nicht besonders engagiert nachgegangen. Auf diesem Gebiet versucht Kompa, und das ist jedenfalls der Beachtung wert, einiges nachzuholen. Seine Hinweise auf die seinerzeitigen Iran-Contra-Machenschaften der USA und Israels ergeben durchaus ein Bild von problematischen und gefährlichen internationalen Beziehungen, denen Barschel als ein möglicherweise störend gewordener Mit-Akteur und Mitwisser zum Opfer gefallen sein könnte.

Zur Erinnerung: der sog. Iran-Contra-Skandal bestand darin, daß die US-Regierung, die den Irak unter Saddam Hussein in einen langjährigen Krieg gegen den Iran gehetzt hatte, gleichzeitig dem Iran unter Khomeini Waffen verkaufte, die zumindest teilweise über Israel gingen. Die Erlöse wurden u.a. dazu genutzt, in Nicaragua Söldner (die sog.  Contras) zum Kampf gegen die neue sandinistische Regierung zu finanzieren. Die ausführlichere Zusammenfassung dieses Kapitels bei Kompa ist lesenswert.

Auch zur DDR unterhielt Barschel anscheinend geheime Beziehungen, die jedoch von Kompa im weiteren nicht näher beleuchtet werden. Immerhin schildert er recht drastisch, wie auch die Stasi-Unterlagen-Behörde unter ihrem damaligen Leiter Gauck sich den Ermittlungsversuchen von Wille – anscheinend mit Erfolg – widersetzt hat.

Insgesamt eine faktenreiche journalistische Arbeit, die einmal mehr den „Rechtsstaat“ Bundesrepublik und seine Medien, die auch hier als Werkzeuge der schmutzigsten Desinformation und der politischen Kampagnen verdeckter mächtiger Kreise fungieren, in ein nicht sehr günstiges – sollte man sogar sagen: adäquates ?-  Licht  stellt.

 

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Massendemonstrationen in Madrid gegen die sog. Sparpolitik

Ein Bild des “Telegraph” zeigt einen riesigen Demonstrationszug in Madrid, der sich mit den Protesten gegen die drohenden Grubenschließungen solidarisiert. Die Regierung hat mit ihrer sog. Sparpolitik auch die Subventionen für den Kohlebergbau zu streichen angekündigt.

http://www.telegraph.co.uk/news/picturegalleries/worldnews/9392879/Police-fire-rubber-bullets-during-coal-miners-demonstration-in-Madrid.html?frame=2274044

Der Text des Transparents in Übersetzung: „Für die Zukunft der heimischen Kohle und die Wiederbelebung der Bergbauregionen!“ „Für Arbeit“

Die übrigen Bilder dieser Serie zeigen Auseinandersetzungen von Demonstranten mit der Polizei.

 

 

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