Verschiedene Studien zu den Ökobilanzen von E-Autos, Plug-in-Hybriden, Diesel etc. kommen zu sehr unvorteilhaften Ergebnissen hinsichtlich des tatsächlichen Nutzens des von der Bundesregierung geforderten radikalen Umstiegs auf das E-Auto. Das geht jedenfalls aus einer Übersicht des Redakteurs Holger Appel in der FAZ hervor (bisher leider nur im Bezahlbereich der Zeitung verfügbar).
Dabei hat Appel einen Problembereich noch nicht einmal mit erfasst: die Schäden an natürlicher Umwelt und Gesellschaft in solchen Ländern wie Bolivien, wo zukünftig viel von dem Lithium für die Batterien der E-Autos herkommen soll. Wahrscheinlich gibt es noch weitere Rohstoffe, die dafür verstärkt gewonnen werden müssen, unter ungeklärten sozialen und ökologischen Bedingungen in außereuropäischen Ländern.
Appels Zusammenfassung ist ein weiterer Beleg für meine seit einiger Zeit mehrfach vorgetragene Meinung:
Es geht bei diesen großen Regierungsprogrammen nicht tatsächlich um die Reinhaltung der Luft, die Gesundheit der Bürger und den Schutz von Naturressourcen. Das gilt schon lange für die Umstellung der Stromproduktion auf Windräder und Solarparks und nun auch für die Elektromobilität.
Es geht im Grunde um regierungsamtlich erzwungene Abwrackungen in größtmöglichen Dimensionen, und wie die bisherigen Bilanzen des Erneuerbare-Energien-Programms schon deutlich gezeigt haben: um entsprechend enorme finanzielle Umwälzungen, an denen der Kapitalismus insgesamt profitiert, auch wenn bestimmte einzelne Unternehmen Einbußen erleiden.
Dem Gesamtsystem werden durch solche Gewaltkuren enorme Schübe verabreicht, an denen es sonst fehlen würde. Ließe man bspw. die Stromproduktion auf der früheren Hauptbasis Kernenergie plus verschiedene Kohlesorten sich weiterentwickeln, wäre an Strompreise in der jetzigen Höhe und an die vielen Milliarden Mehrprofite daraus gar nicht zu denken, an denen sich zahllose Unternehmen, vom Windradfabrikanten über die großen Netzbetreiber und –umbauer bis hin zum kleinen Monteur von Solardächern etc. mittlerweile gesundstoßen oder wenigstens am Leben erhalten.
Inzwischen wurde berichtet, dass das Erneuerbare-Energien-Programm bisher schon, ohne dass sich die CO2-Bilanz Deutschlands verbessert hätte, hunderte von Milliarden Euro bewegt hat und im Endausbau – falls es dazu kommen sollte – auf Gesamtkosten von 1.500 Milliarden geschätzt wird. Das ist das Prinzip disruption auf deutsche Art. So verordnet sich ein von Grund auf fragwürdiges und sich selbst auf die Dauer abwürgendes Profitsystem ständig neue Bluttransfusionen, und ein nahezu völlig gleichgeschalteter Medienapparat verkauft sie dem Publikum seit Jahrzehnten als „Umweltschutz“. Über den kapitalistischen Antrieb des ganzen hype darf nicht gesprochen werden. Immerhin gibt es manchmal solche – weniger prinzipiellen – kleineren Oppositionen wie in Gestalt des Artikels von Appel.
Das das künftige, gesetzlich unvermeidlich gemachte E-Auto schon einmal in den Sparversionen um die 30.000 € kosten wird und leicht auch mit 50.000 € und mehr zu Buche schlagen soll – Beträge, die von der Regierung mit bspw. 6.000 € auch noch subventioniert, d.h. dem Steuerzahler aufgebrummt werden – ist ein weiterer Beleg für die absolute Vorrangigkeit des kapitalistischen Profits in allen diesen Manövern.
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