Zur Analyse der Außenpolitik der Philippinen unter Duterte

Die US-Zeitschrift „The National Interest“ bringt eine ausführliche Analyse der Außenpolitik des neuen philippinischen Präsidenten Duterte. Mit dem Ausdruck „triangulation“ versucht der Autor ein Beziehungsdreieck der Philippinen zu den USA, zu China und zu Japan zu umschreiben, das er in dieser Politik zu erkennen beansprucht.

Ich habe in den letzten Monaten immer wieder auf journalistische Artikel zur Politik Dutertes verwiesen, die mir mehr an Information und eine größere Zahl von Gesichtspunkten zu enthalten schienen als die wenigen und inhaltlich unzulänglichen Produkte in deutschen Qualitätsmedien. Die Entwicklung der Rivalität zwischen China und den USA, die sich politisch und militärisch vor allem in der Südchinesischen See und anderen Meeresgebieten konzentriert, die China umgeben, muss Besorgnis erregen. Sie kann zu großen kriegerischen Zusammenstößen mit schweren Auswirkungen in der gesamten globalen Poitik führen. Es gibt allerdings in dieser Region mehrere mittelgroße, vom ökonomischen Potential und den nationalen Kulturen her relativ starke Länder – die Philippinen, Vietnam, Korea und auch Japan, sowie einige etwas entfernter liegende Länder wie Indonesien und Malaysia, die ein großes Interesse daran haben, sich einer kriegerischen Austragung der Rivalität der beiden Großmächte zu widersetzen, und die bei kluger Politik auch mE durchaus Chancen haben, dies erfolgreich zu tun.

Gerade aus solchen Gründen sollten diese Länder auch in der deutschen Medienlandschaft und der Diskussion über internationale Fragen viel stärker und durchaus mit Sympathie behandelt werden. Das heißt natürlich nicht, dass ihre politischen Kräfte nicht kritisiert werden sollten, wenn dies erforderlich scheint. Aber sie nehmen schon von der Geografie her eine Position ein, die sie zu einer wichtigen und positiven internationalen Rolle prädestinieren. Es darf seitens der EU auf keinen Fall eine Haltung zu den Entwicklungen in der Region eingenommen werden etwa in der Art, dass man hofft, die USA und China sollten sich dort möglichst gegenseitig verbeißen und zerfleischen, so dass ihr Konflikt Europa möglichst wenig tangiere. Es sollte vielmehr daran gedacht werden, die mittleren und kleineren Länder der Region in einer kriegsverhindernden Politik zu unterstützen und sie generell in ihrer wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung zu fördern.

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Zwei Reportagen aus Chinas sozialer Realität – über Shenzhen und die Nachbarstadt Dongguan.

In der „Asia Times“ v. 18.10.16 kann man zwei zusammengehörige Reportagen von Johan Nylander über diese beiden Städte lesen, die sehr kontrastieren – ein „tale of two cities“.

In Dongguan, das lange Zeit riesige outputs an industriellen Massenprodukten für die Märkte der Welt produzierte, nehmen Bankrotte, Fabrikschließungen, Leerstände und die Rückkehr zu primitiveren Produktionsweisen außerhalb offizieller Kontrollen der Löhne, der Arbeitsbedingungen etc. zu, während im benachbarten Shenzhen die Industrie Platz macht für Finanz, Lebensgenuss und Kultur (bzw. das, was man dort darunter versteht).

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Der philippinische Präsident Duterte in China und die militärischen Spannungen zwischen China und den USA

Ein Hintergrundartikel der „Manila Times“ zu dem Besuch des philippinischen Präsidenten Duterte in China beleuchtet vor allem den militärischen Aufmarsch der USA gegen China in der Südchinesischen See mit den Philippinen als einem Hauptstützpunkt. Der Artikel versucht mögliche Verhandlungsziele Dutertes und Chinas zu umreißen.

 

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Deutsche Bank vor der Liquidation?

Dass die Deutsche Bank  eine Erscheinungsform der Organisierten Kriminalität ist und als solche aufgelöst werden muss, habe ich seit mehreren Jahren bei manchen Anlässen geschrieben. Inzwischen gibt es in den Qualitätsmedien reichlich Artikel, die um die kriminellen Praktiken dieser Bank nicht mehr so drumherumschreiben wie früher, eine Menge davon anführen und dem Gedanken Raum geben, dass es mit ihr endlich einmal zuende gehen könnte – „wer braucht die Deutsche Bank ?“ wurde jüngst gefragt.

Ein interessanter Aspekt des aktuellen Zusammenhangs dieser Diskussion  ist der Druck, der aus den USA derzeit auf die Deutsche Bank  ausgeübt wird. Anscheinend glauben dort manche, sie könnten, wenn sie der Deutsche Bank  mit ihren Strafforderungen etc. den Kick über die Kante geben, auf Deutschland und die EU schädlich einwirken. Die politischen Spannungen zwischen der EU und den USA liegen täglich offener; wenn schon deutsche Politiker öffentlich von Wirtschaftskrieg zwischen der EU und den USA sprechen, darf man unterstellen, dass da Einiges im Gang ist und noch mehr kommt. Andere Typen aus den USA sind anscheinend weniger erbaut von der Aussicht auf einen Zusammenbruch  der Deutschen Bank, wohl weil viele andere finanzkapitalistische „player“, die in Geschäftchen mit der Deutschen Bank  stecken, große Verluste erwarten müssten. Die finanzielle und politische Gesundheit der US-Vorzeigebanken ihrerseits scheint auch nicht ganz so gut wie ihre Propaganda erzählt; sie wackeln wohl ihrerseits zu großen Teilen auch ohne das Risiko Deutsche Bank, weil das Überschuldungs- und Spekulationsregime insgesamt vor erneuten unvermeidlichen Erdbeben steht. Wahrscheinlich sind einige von ihnen auch nicht weniger kriminell als die Deutsche Bank.

Jedenfalls denke ich, dass die Liquidation überfällig ist und Deutschland  und der EU eher nützen wird.

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