Wenn man sich mit den heutigen – aus Sicht der etablierten Parteien „populistischen“ – Parteien und Umtrieben auseinandersetzt, ist mE eine bestimmte Hypothese nützlich.
Sie besagt: derartige Parteien sind nicht ernsthaft dazu bestimmt und auch nicht ansatzweise dazu fähig, einigermaßen stabile regierungsverantwortliche Funktionen zu übernehmen. (Nun könnte man gegenüber solchen traditionellen Körperschaften wie SPD oder CDU oder Grünen durchaus auch die Frage stellen, ob diese dazu selbst – jedenfalls in programmatisch-substantieller Hinsicht – heute noch in der Lage seien; aber der Unterschied zu Gebilden wie der AfD oder Salvinis „Lega“ ist doch immerhin noch beträchtlich…).
Die Hypothese besagt ferner: populistische Umtriebe unud Organisationen haben viel eher die Funktion, möglichst viel Feindseligkeiten, Spaltungen, Undurchsichtigkeiten, Verrohung und Verantwortungslosigkeit ins bisherige parlamentarische und mediale öffentliche Leben einzuspeisen, sodass die bisherigen Strukturen weiter entwertet werden. Daraus würde, wie bereits gesagt, nicht folgen, dass populistische Parteien die bisherigen Parteien in den parlamentarischen Mechanismen ersetzen würden (das können sie und sollen sie nicht), sondern dass noch mehr aus den undurchsichtigen Machtzentren im Hintergrund faktisch regiert würde, dass bspw. die Einflüsse von finanzkapitalistischen Machtzusammenballungen und/oder Strukturen des sog. „tiefen Staates“ noch besser zur Geltung kommen könnten.
Populisten treten gern als Kritiker der Doppelbödigkeiten der traditionellen Parteien auf und sammeln damit öffentliche Resonanz, Anhängerschaften und Wähler. Sie selbst aber sind noch viel doppelbödiger, noch mehr von kapitalistischen Umtrieben im Hintergrund beeinflusst, auch und gerade von internationalen.
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