Kriegsgerausche um die Ukraine und die nächste Stufe des Great Reset

Die Auseinandersetzungen um die Ukraine werden nicht zu einem großen Krieg in Europa führen, weil den weder die europäischen noch die russischen und auch nicht die ukrainischen herrschenden Kreise brauchen können.

Möglich scheinen mir allerdings begrenzte militärische Auseinandersetzungen, die wahrscheinlich nicht zu wesentlichen territorialen Veränderungen führen werden und auch nicht sollen, sondern im Wesentlichen zu Propagandazwecken inszeniert werden.

Angenommen, dies wäre in etwa richtig: warum wird dann von den USA und allen möglichen Politikern und Medien seit Monaten ausgemalt, wie böse Putin sei, dass sein Einmarsch in die Ukraine so gut wie sicher sei, dass es zu Kriegshandlungen gegen ihn und vor allem zu drastischen Unterbrechungen der ökonomischen Verknüpfungen Europas mit Russland kommen müsse? Von diesen wäre wohl in erster Linie Deutschland betroffen, und zwar schwer.

Der Great Reset zielt bekanntlich nicht nur auf die Volldigitalisierung und Steuerung des Bürgers (die bisher hauptsächlich mittels der Coronapolitik vorangetrieben wird), sondern auch auf eine gründliche Umstrukturierung der Ökonomie, durch welche der finanzkapitalistischen Oberschicht ein drastischer Schub der kapitalistischen und politischen Zentralisierung ermöglicht würde.

Diese finanzkapitalistische Oberschicht ist vor allem in der US-Oligarchie verkörpert, die vermöge des im „Westen“ ökonomisch dominierenden Anteils von US-Firmen wie Blackrock und ihrer Geldmassen (genauer: Schuldenmassen) und vermöge der Dominanz von US-Militär und Geheimdiensten im sog.“Westen“ die Führung beansprucht. Diese Führung wird ihr seitens der meisten europäischen Regierungen bisher weitgehend zugestanden. Die inneren europäischen Strukturen sind in den letzten Jahrzehnten dermaßen heruntergewirtschaftet worden, der politische Betrieb ist dermaßen von Korruption zerfressen, dass deren Widerstandskraft gegen die US-Hegemonie eher noch weiter abgenommen hat.

Die allgemeine Preisinflation wird derzeit bereits massiv vorangetrieben v.a. durch Preiserhöhungen fossiler Energieträger. Das ist kein „Markt“-geschehen, sondern Intrige der im WEF vertretenen kapitalistischen Spitzen.

Zuvor war die Inflation im Wesentlichen auf den Immobilien-und Bausektor begrenzt, einen Bereich, in dem man die Spekulation unschwer erkennnen kann, und hat dort bereits zu sozialen Zuspitzungen geführt; nun ergreift sie anscheinend den allgemeinen Konsum.

Ich habe schon die Meinung gelesen, die Preise von Öl und Gas würden nach oben getrieben, um die sog. Erneuerbaren „konkurrenzfähiger“ zu machen; das scheint mir zu kurz zu greifen. Ökonomische Notstände bspw. durch Kappung der Öl-und Gasströme aus Russland, Ausfall ganzer Produktionen und Verkehrswege wg. „Energiemangel“ würden die allgemeine inflationäre Entwicklung und den Ruin in denjenigen kapitalistischen Bereichen, in denen lt. Great Reset umstrukturiert werden muss, dramatisch intensivieren: kleine Selbständige und Mittelstand gehen massenweise unter, sodass die Kräfte des Great Reset zugreifen und sich dabei als Retter gerieren könnten. Erhebliche weitere Teile der Bevölkerung würden in die Arbeitslosigkeit und mehr direkte Abhängigkeit vom Coronastaat und seinen Agenturen wie den jobcentern getrieben. Derartige Verzahnungen von digitaler Diktatur und ökonomischer Abhängigkeit sind Programm des Great Reset.

Mit der Kriegspropaganda werden mE diese Umstrukturierungen verschleiert als angebliche Folgen von Krieg und Boykotten, die wegen Putins Bosheit unvermeidlich seien. Man reagiere nur auf einen äußeren Feind und die Masse der Bevölkerung müsse leider, leider, leider die ökonomischen Härten in Kauf nehmen, die von bösen äußeren Mächten zu verantworten seien. In Wirklichkeit will man die ökonomischen Härten selber, mehr als alle anderen geopolitischen player, und man will die eigenen Umtriebe als alternativlose Reaktionen auf die angebliche Unfriedlichkeit Anderer verpacken.

Zur Rolle Russlands:

Im Obigen habe ich versucht, auf gewisse tatsächliche Ziele der „westlichen“ Eliten aufmerksam zu machen, die sie durch ihre Kriegspropaganda unkenntlich machen. Es muss aber auch gefragt werden, welche Stellung die russische Regierung und die von ihr repräsentierten Oligarchen und Multimilliardäre demgegenüber tatsächlich einnehmen – sind sie hauptsächlich defensiv und verdienen in gewisser Weise gegenüber der „westlichen“ Strategie in Schutz genommen zu werden?

Es handelt sich um komplizierte Zusammenhänge, um ein ständiges Wechselspiel von Konfrontation und Kollaboration, das sich spätestens seit den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion entwickelt hat.

Nachdem Nazi-Deutschland 1945 von der Kriegskoalition der Sowjetunion, der USA und Großbritanniens besiegt worden war (zahlreiche weitere Staaten und Widerstandsbewegungen nicht zu vergessen!), entwickelten sich viele neue internationale Bruchlinien, die von der Bruchlinie USA-Sowjetunion jahrzehntelang quasi überwölbt wurden (Stichwort: Kalter Krieg). Diese ist noch heute eine der wichtigsten, wenn auch spätestens seit dem Erstarken Chinas nicht mehr die bedeutendste.

Immer noch kollaborieren die Führungsschichten beider Seiten intensiv trotz allen Kriegsgerausches und gegenseitiger Hochrüstung.

Einen wichtigen neuen Hinweis, wie weitgehend heute zwischen US-Eliten und russischen Eliten konspiriert wird gegen die eigenen Bevölkerungen und gegen andere Staaten, haben jüngst deren gemeinsame Beratungen (unter dem Dach des WEF!) über die sog. Cybersicherheit, über den sog. Schutz vor Unterbrechungen von Lieferketten und vor allem über die Einführung des digitalen Zentralbankgeldes samt Abschaffung des Bargeldes gezeigt. Stefan Korinth hat dieses erstaunlich kollegiale Konferenzgeschehen detailliert hier in “Multipolar“ aufgeschlüsselt. Man ist sich anscheinend auf beiden Seiten ziemlich einig über die Notwendigkeit durchgreifender digitaler Kontrollen und Steuerungen des gesamten wirtschaftlichen und politischen Lebens einschließlich des Privatlebens der Menschen, die bis jetzt noch „Bürger“ heißen, aber Schritt für Schritt sämtlicher bürgerlicher Rechte entkleidet werden sollen.

Ich halte es in diesem Zusammenhang nicht für unwahrscheinlich, dass die beiden Seiten auch im Nebel sogenannter Ukraine-Krisen den „Great Reset“ in hohem Maße „kollegial“ betreiben. Ein mögliches Kriegsgeschehen darf daher nicht naiv beschrieben werden, sondern erfordert wie bisher und mehr als in den letzten Jahrzehnten üblich einen kritischen Blick auf mögliches erzkapitalistisches Zusammenspiel – auch zwischen Regierungen, die zuweilen sogar Krieg gegeneinander führen.


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