Über das Zusammenfallen von Coronapanik und ökonomischer Panik

Die Maßnahmen sind bisher in Ländern wie China und Italien am drastischsten, die bereits in den vorausgehenden Monaten, vor dem Auftreten des Coronavirus,  in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht hochgradig krisenträchtig schienen.

In den westlichen Finanzsystemen, die mittlerweile ebenfalls dramatische Erschütterungen melden, waren schon länger ganz andere Viren diagnostiziert worden, z.B. das Virus einer Verschuldung in noch größerer Höhe als bei der vorigen Finanzkrise 2008 ff.

Solche „K-Viren“ (ein, zugegeben, medizinisch und ökonomisch  völlig unwissenschaftlicher Ausdruck für gewisse Seuchenerreger, die dem heutigen hochspekulativen, vom Finanzsystem dominierten  Kapitalismus innewohnen)  hätten sich in den kommenden Jahren jedenfalls, und dies bald, in Form von bedeutenden Wachstumsdellen, Firmenpleiten, Bankzusammenbrüchen, Börsenpaniken etc. auswirken müssen. So warnten manche schon lange deutlich vor dem Coronavirus.

Nun heißt es aber, Corona sei schuld, wenn jetzt Derartiges tatsächlich passiert.

Merkwürdig auch, dass aus den sich krank meldenden Bereichen der Wirtschaft wenig oder kein Einspruch zu hören ist gegen die drastischen Maßnahmen, die jetzt gerade diese Bereiche, nach eigener Einschätzung, in die Quarantäne versetzen und ihnen schreckliche Verluste eintragen werden. An den großen Finanzplätzen wie New York oder London schicken die Finanzfirmen ihre Beschäftigten aus den Handelssälen nach Hause. Anscheinend lähmen sie selber ihr Geschäft – aber sie finden das anscheinend ganz ok und beugen sich  auffallend willig der Drohung des Coronavirus.

Dabei wird die tatsächliche medizinische Gefährlichkeit des Coronavirus von vielen Seiten bezweifelt. Ist sie überhaupt wesentlich höher als bei den üblichen Grippe-Epidemien, denen Jahr um Jahr weltweit regelmäßig viele Tausende, wenn nicht Hunderttausende vor allem älterer und gesundheitlich bereits geschwächter Menschen zum Opfer fallen? Und was sind eigentlich solche Größenordnungen von Opferzahlen gegenüber den vielen Millionen von Menschen, die jährlich den sozialen Verwüstungen des globalen, vom Kapitalismus dominierten Systems zum Opfer fallen – weil sie verhungern, weil es keine Hygiene, keine Medizin, keine Sozialsysteme gibt?

In Deutschland wackelt seit längerem so manche traditionelle Großfirma gewaltig. Der Autoindustrie drohen enorme Einbrüche.  Eine der größten Zulieferer, Conti, rückt jetzt mit Ankündigungen von Massenentlassungen und Werksschließungen heraus, aber das hatte sich bereits vor Corona abgezeichnet.

Deutsche Bank und Commerzbank sind im Zeichen von Corona jetzt schlagartig noch viel weniger wert (gemessen am Aktienkurs) als zuvor ohnehin schon, aber wen wundert das? Die Deutsche Bank ist seit langem als eines der miesesten und kriminellsten Unternehmen in Finanzsektor überhaupt bekannt; wenn so etwas jetzt vollends den Bach runtergehen sollte, ist das nicht nur gerechtfertigt, sondern vielleicht sogar heilsam.

Zu China, anscheinend dem Ursprungsland der Epidemie und dem Land mit den radikalsten einschränkenden Zugriffen des Staates, die angeblich aufgrund der Epidemie unausweichlich sind, ist zu bemerken: das ganze ökonomische und soziale bisherige Erfolgsmodell des chinesischen, staatsbürokratisch geführten Exzessiv-Kapitalismus steht in Frage, seitdem die USA auf Konfrontationskurs gegangen sind, und auch seitdem Chinas Modell internationaler imperialistischer Expansion, bekannt unter Namen wie „Neue Seidenstraße“ oder „OBOR“ (One Belt One Road), auf bedrohliche Hindernisse zu stoßen beginnt (diese kann  ich hier nicht näher ausführen).

Die US-Ökonomie ist ein anderer schwerer Krisenherd, der gleichfalls schon länger Schatten auf das gesamte internationale Finanzsystem wirft, das ja zu erheblichen Teilen dort konzentriert ist und dort große Teile des internationalen Profits verbucht. Die innere Verschuldung, bspw. die Verschuldung großer Teile der Privathaushalte, der soziale und kulturelle Verfall erheblicher Teile der Bevölkerung, Verdummung, Drogen- und Medikamentenabhängigkeiten addieren sich zum fortschreitenden Verlust internationaler militärischer Dominanz (und der damit verbundenen finanziellen Dominanz).

 

Die Frage, die sich mir aufgrund derartiger Beobachtungen stellt, lautet etwa so: wird etwa deswegen eine Coronavirus-Panik angestachelt, weil schwere ökonomische Verwerfungen, die aus inneren Gründen des kapitalistischen Systems lange zurückgedrängt, aber mittlerweile unvermeidlich geworden sind, jetzt definitiv Platz greifen müssen, weil man aber nicht zugeben will, dass sie systemverschuldet sind und stattdessen mit dem medialen Getöse einer internationalen Epidemie von den Ursachen und deren öffentlicher Erörterung ablenken möchte? Das Coronavirus als überlagernde Infektion, die die Grunderkrankungen durch die „K-Viren“ unkenntlich machen könnte?

 


 

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