Historische Zusammenhänge zwischen der CO2-Einsparpolitik, den Interessen der Superreichen und dem social credit system (SCS) Chinas, das zunehmend auch im „Westen“ Einzug hält.

 

Das politische Konzept hinter den Programmen der CO2-Einsparung kann mittlerweile deutlicher erkannt werden. Kurz gesagt:

Jedem Erdenbürger wird eine bestimmte Lebens-Ration an Verbrauch von fossilem Brennstoff bzw.  an CO2-Ausstoß zugemessen, der von einer zentralen technokratischen Behörde festgelegt und in der Praxis kontrolliert wird. Dass die Superreichen dieser Kontrolle unterworfen würden, bleibt utopisch, aber für die ganz große Mehrheit der Menschen kann sie verwirklicht werden. Soll sie tatsächlich zur Gesundung der Erdatmosphäre dienen – oder der Bewahrung der Privilegien eben dieser Superreichen? Würde sie durch demokratische Entscheidungen und verantwortliche Staatsapparate verwirklicht oder durch technokratische Handlanger der Eliten mit ihrer mittlerweile relativ ausgereiften digitalen Erfasssung nachgerade jedes Pups jedes Erdenbürgers?

Der Verdacht liegt auf der Hand, dass das Konzept den Eliten ein bisher nicht gekanntes Maß an Steuerung des Verhaltens der Weltbevölkerung verschaffen soll.

 

Ein strukturell ähnliches Konzept wurde, in eben solchen Kreisen in den USA, bereits in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt.

Es kann nachgelesen werden in „The Technocracy Inc. study course”. Die Autoren waren Howard Scott und Marion King Hubbert.

Nachzulesen in “The Wayback Machine” – https://web.archive.org/web/20200716210736/https://www.technocracyinc.org/wp-content/uploads/2015/07/Study-Course.pdf

 

Hier heißt es S. 252 f.:

“The income is granted to the public in the form of energy certificates.
These certificates are merely pieces of paper containing certain printed matter. They are issued individually to every adult of the entire population.”
….

“The record of one’s income and its rate of expenditure is kept by the
Distribution Sequence, so that it is a simple matter at any time for the Distribution Sequence to ascertain the state of an unknown customer’s balance. This is somewhat analogous to a combination bank and department store, wherein all the customers of the store also keep bank accounts at the store bank. In such a case the customer’s credit at the department store is as good as his bank account, and the state of this account is available to the store at all times.”

“Das Einkommen wird an die Öffentlichkeit ausgegeben in Form von Energiezertifikaten. Diese sind bloß Papier mit bestimmten Aufdrucken. Sie werden individuell an jeden Erwachsenen der gesamten Bevölkerung ausgegeben.

Die Aufzeichnung des Einkommens jeder Person und die Rate seines Verbrauchs erfolgt bei der Distribution Sequence [der zentralen technokratischen Behörde –  meine Interpretation dieses Wortes, WGr.], sodass es für die Distribution Sequence ein Leichtes ist, den Kontostand eines unbekannten Kunden festzustellen.

Dies ist in etwa analog zu einer Kombination einer Bank mit einem Laden, wobei alle Kunden des Ladens auch Bankkonten bei dem Laden unterhalten. Hierbei ist der Kredit des Kunden bei dem Laden so gut wie sein Bankkonto, und sein Kontostand ist jederzeit für den Laden verfügbar.“ (meine Übs., WGr.)

Der “Disillusioned Blogger”, Iain Davis, hat diesen historischen Hintergrund ausgegraben. Den Überwachungssystemen hat er den Namen „Technate“ gegeben im Anschluss an ihren frühen Propagandisten Marion King Hubbert. Davis schreibt zur Erklärung u.a. Folgendes:

„The Technate, to Hubbert and Scott, was a technocratic society envisaged to encompass the North American continent. It would be administered by a central planning body formed of scientists, engineers and other suitably qualified technocrats. They believed technocracy would require a new monetary system based upon a calculation of the Technate’s total energy usage. People would be allocated an equal share of the corresponding “energy certificates” (as a form of currency) denominated in units of energy (Joule or erg, etc.):”

 

“Das Technat lt. Hubbert und Scott war eine technokratische Gesellschaft, die den nordamerikanischen Kontinent umfassen sollte. Sie würde verwaltet durch eine zentrale Planungsagentur aus Wissenschaftlern, Ingenieuren und anderen entsprechend qualifizierten Technokraten. Sie glaubten, die Technokratie erfordere ein neues Geldsystem auf der Grundlage einer Berechnung des gesamten Energieverbrauchs des Technats. Den Menschen würde ein gleicher Anteil an den entsprechenden ‘Energiezertifikaten‘ (einer Art Währung) zugeteilt, lautend auf Energiemaßeinheiten (Joule oder erg, etc.):“

“They envisioned a new price system, with all commodities and goods valued according to the energy cost of their production. Purchases made with “energy certificates” would then be reported back to the appropriate department of the technocratic central planning committee. The transactions would be catalogued and analysed, enabling the central planners to precisely calculate the rolling energy balance—the balance between energy production and consumption—for the entire Technate.”

„Sie stellten sich ein neues Preissystem vor, in dem alle Waren und Güter nach dem Energieaufwand für ihre Produktion bewertet würden. Käufe mittels der ‚Energiezertifikate‘ wären zu melden an die entsprechende Abteilung der zentralen technokratischen Planungsagentur. Die Transaktionen würden katalogisiert und analysiert, wodurch die zentralen Planer die laufende Energiebilanz exakt kalkulieren könnten – die Bilanz zwischen Energieproduktion und -verbrauch, für das gesamte Technat.“

“In order for this system to work, all consumers’ energy expenditure (including all daily transactions) would need to be recorded in real time; the national inventory of net energy production and consumption would have to be constantly updated, around the clock; and a registry of every commodity and product needed to be scrupulously maintained, with every individual living in the Technate allocated a personal energy account. This would be updated to record their energy usage and personal net energy balance. “

 

„Damit dieses System funktioniert, müsste der Energieverbrauch aller Verbraucher simultan aufgezeichnet werden; das nationale Verzeichnis von Nettoproduktion und -verbrauch müsste ständig rund um die Uhr aktualisiert werden; und ein Verzeichnis jeder Ware und jedes Produkts wäre genauestens zu führen, wobei jedem Individuum, das im Technat lebt, ein persönliches Energiekonto zugeordnet wäre. Dieses würde aktualisiert, um ihren Energieverbrauch und ihre persönliche Netto-Energiebilanz aufzuzeichnen.“

“Hubbert and Scott made it clear that, for technocracy to work, an all-pervasive energy surveillance grid would be required. All citizens would be individually identified on the grid and every aspect of their daily lives monitored and controlled by the technocratic central planners.”

„Hubbert und Scott machten deutlich, dass ein alles durchdringendes Netzwerk der Energieüberwachung erforderlich wäre, damit die Technokratie funktionierte. Alle Bürger wären individuell im Netz identifizierbar, jeder Aspekt ihres täglichen Lebens stünde unter der Beobachtung und Kontrolle durch die technokratischen zentralen Planer.“

https://iaindavis.com/china-technocracy-part-1/ abgerufen am 28.01.23

(Am Rande vermerkt: der Wert von Davis‘ Untersuchung wird nicht gemindert durch eine Passage, in der der „Große Sprung“ in China – 1958ff. – falsch dargestellt wird.)

 

Der Ko-Autor dieses Textes von 1934 (“Technocracy Inc. study course”), Marion King Hubbert (1903-1989), ausgebildet als Naturwissenschaftler und Philosoph, arbeitete zunächst für eine „Amerada Petroleum Company“, dann beim Board of Economic Warfare der USA und von 1943-1964 für den Shell-Konzern. Er wurde vor allem durch das von ihm 1956 geprägte Schlagwort „Peak Oil“ bekannt. 1974 erklärte er, ab 1995 werde die globale Ölfördermenge aufgrund angeblicher Erschöpfung der Lagerstätten zwangsläufig sinken.

Diese Behauptung wurde von der internationalen Praxis längst gründlich widerlegt, diente aber sehr gut bestimmten politischen Programmen. Für politische Programme, die von den Massen die Einschränkung ihrer materiellen Ansprüche verlangen, die Katastrophen „vorhersagen“, wenn sie nicht diesen Forderungen folgen, sind derartige Schlagworte nützlich. Auch exzessive Steigerungen der Preise fossiler Energieträger, Verknappung von fossilen Energieträgern für Staaten, die nicht mitspielen wollen, bspw. Energieverknappung und -verteuerung für aufstrebende Entwicklungsländer, um deren Ansprüche zu zügeln, u.v.a.m. sind Anwendungsgebiete derartiger Schlagworte. Entsprechend wurden und werden sie von denjenigen Medien verbreitet, welche den Interessen der US-Oligarchie und anderer Eliten verbunden sind. Bspw. findet sich die Behauptung, ab 1995 werde nicht mehr genug Erdöl gefördert werden können, auch in „Die Grenzen des Wachstums“ von 1972.

Das Gedankenschema, mittels der zentralisierten Kontrolle des Verbrauchs der weltweit noch immer bei weitem wichtigsten Energieträger, der fossilen, das gesamte wirtschaftliche Verhalten der Weltbevölkerung, die Politik der Staaten und die individuelle Lebensführung des Bürgers steuern zu können, lässt sich in den aktuellen medialen und politischen Kampagnen gut wiedererkennen, bspw. in der Betonung der angeblichen Rolle des CO2-Ausstoßes für den Klimawandel. Es ist mittlerweile weiter konkretisiert worden in dem Schlagwort des CO2-Fussabdrucks.

Hier spielt nicht mehr die angebliche katastrophale Erschöpfung der Lagerstätten die zentrale Rolle, wie noch 1972 beim „Club of Rome“, sondern die Klimaschädigung durch das CO2, das bei der Verbrennung entsteht. Wiederum wird „die Wissenschaft“ angerufen, analog der seinerzeit angeblich unwiderlegbaren „Wissenschaft“ hinter den Prognosen des „Club of Rome“. Die heutige Wissenschaft habe nunmehr zweifelsfrei festgestellt, nicht nur dass der Klimawandel wesentlich menschengemacht sei, sondern dass ganz speziell das CO2 der Hauptschädling sei, auf dessen Reduzierung sich alle politischen Anstrengungen und alles Engagement des Bürgers für das allgemeine Wohl zu konzentrieren habe.

Die politische Schlussfolgerung: dem „Normalbürger“ wird eine bestimmte, angeblich ihm zuzurechnende Verbrauchsmenge an fossilen Brennstoffen zugeordnet. Bekanntlich sind die riesigen Privatyachten der internationalen Geldeliten, ihre Privatjets und ihre Paläste von derartigen Maßnahmen ausgenommen. Das Verhalten des Normalbürgers allerdings muss bis ins Detail überwacht werden: was kauft er ein, wie wohnt und heizt er, wieviel reist er etc. pp. Die Zuordnung ist Sache von bestimmten „technokratischen“ Bürokratien mittels sog. Künstlicher Intelligenz, die demokratisch nicht legitimiert sind. Die Zustimmung wird dem Bürger unter moralischem Druck suggeriert oder auch abgepresst: wenn er sich der Überwachung nicht unterordnet, gehört er zu den Unverantwortlichen, die die künftige Existenz von Natur und Menschheit in egoistischer Weise aufs Spiel setzen, und muss sanktioniert werden.  Näheres: https://norberthaering.de/macht-kontrolle/co2-budget-schellnhuber/

Das „Social Credit System“, das in China bereits zunehmend in die Praxis umgesetzt wird, enthält – neben der Überwachung des politischen Verhaltens – auch genau diejenige Erfassung der Daten der persönlichen Lebensführung, des Verbrauchs und des Einkaufsverhaltens, welche den Schöpfern der „Technokratie“- Bewegung in den USA der 30er Jahre offenbar bereits vorgeschwebt hat. Sie hätten sie mangels technischer Grundlagen damals nicht realisieren können.  Heute ist das anders. Die technischen Grundlagen sind bereit. Ob die Menschheit sich das alles gefallen lässt, ist eine andere Frage.

 

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